Italiens Außenminister zu Besuch im Krisenstaat Libyen
Tripolis (APA/AFP) - Als erster hochrangiger westlicher Regierungsvertreter seit rund zwei Jahren hat Italiens Außenminister Paolo Gentiloni...
Tripolis (APA/AFP) - Als erster hochrangiger westlicher Regierungsvertreter seit rund zwei Jahren hat Italiens Außenminister Paolo Gentiloni am Dienstag der libyschen Hauptstadt Tripolis einen Besuch abgestattet. Gentiloni demonstrierte in dem von Gewalt zerrütteten Land seine Unterstützung der neuen Einheitsregierung Libyens.
Er wurde am Flughafen vom stellvertretenden Regierungschef der von der UNO unterstützten Einheitsregierung, Ahmed Meitik, empfangen.
Nach dem Sturz und dem Tod des libyschen Machthabers Muammar al-Gaddafi im Zuge des NATO-Einsatzes in Libyen im Jahr 2011 war das Land ins Chaos gestürzt. Libyen wird von zahlreichen bewaffneten Milizen beherrscht, darunter auch die Jihadistenmiliz „Islamischer Staat“ (IS). Außerdem ringt die nationale Einheitsregierung um Anerkennung, nachdem lange zwei rivalisierende Regierungen und Parlamente sich die Macht streitig machten.
Libyen spielt zudem eine wichtige Rolle in der Flüchtlingskrise. Von dort aus starten viele Boote mit Flüchtlingen über das Mittelmeer, die dann in Italien ankommen. Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte erst kürzlich gesagt, dass nach dem Flüchtlingspakt der EU mit der Türkei ein ähnliches Abkommen mit Libyen erreicht werden solle.
Wegen seiner Nähe zu Italien hat sich Libyen zu einer der wichtigsten Durchgangstationen für Afrikaner und Araber entwickelt, die aus ihrer Heimat vor Gewalt oder Armut nach Europa fliehen.