Flüchtlinge: BFA will Zahl der Heimkehrer durch Unterstützung erhöhen
Wien (APA) - Der Chef des Bundesasylamtes (BFA), Wolfgang Taucher, will mit gezielten Rückkehrhilfen die Zahl der Heimkehrer erhöhen. Zunäch...
Wien (APA) - Der Chef des Bundesasylamtes (BFA), Wolfgang Taucher, will mit gezielten Rückkehrhilfen die Zahl der Heimkehrer erhöhen. Zunächst soll es ein Pilotprojekt für die Länder Afghanistan, Nigeria und Marokko geben, kündigt Taucher im „Kurier“ (Mittwoch-Ausgabe) an.
Das BFA bietet über die Partner Caritas und den Verein für Menschenrechte Österreich spezielle Rückkehrberatungen an. Außerdem werden für die Heimkehrwilligen Reisedokumente und Rückflugtickets organisiert und für deren ärztliche Versorgung während der Reise gesorgt. Und es gibt auch eine finanzielle Rückkehrhilfe - und zwar bei rascher Entscheidung den erhöhten Betrag. Statt bisher 370 Euro sollen 500 Euro bei Ausreise in den ersten drei Monaten nach Stellung eines Asylantrages ausbezahlt werden. Damit könnten die Menschen ohne Gesichtsverlust in ihre Heimatländer zurückkehren. Taucher geht davon aus, dass mit diesem Projekt die Zahl der Rückkehrer maßgeblich erhöht werden kann, ortet er doch bei vielen Flüchtlingen Frust und Perspektivlosigkeit.
In den ersten drei Monaten 2016 wurden laut „Kurier“ 890 Personen aus Österreich in ihre Herkunftsländer abgeschoben, 1.896 haben sich freiwillig zur Rückkehr entschieden. Bei den Zwangsabschiebungen zeigten die diplomatischen Initiativen von Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) und Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil (SPÖ) erste Erfolge: Das bisher unwillige Marokko hat erstmals vier verurteilte Straftäter zurückgenommen.