Deutsche Polizeigewerkschaft: Polizeischutz für Böhmermann richtig

Berlin (APA/dpa) - Der Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft, Rainer Wendt, hält den angeordneten Polizeischutz für Satiriker Jan Böhmerman...

Berlin (APA/dpa) - Der Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft, Rainer Wendt, hält den angeordneten Polizeischutz für Satiriker Jan Böhmermann für richtig. „Man muss leider davon ausgehen, dass es gerade in diesem Konflikt mit diesem unglaublichen Hype den ein oder anderen Eiferer gibt, von dem möglicherweise Gefahren ausgehen“, sagte Wendt der Deutschen Presse-Agentur.

Es sei gut, dass die Polizei kein Risiko eingegangen sei. Ein Polizeisprecher hatte am Dienstag bestätigt, dass ein Streifenwagen vor der Tür Böhmermanns in Köln stehe.

Der Moderator hatte Ende März in seinem ZDF-“Neo Magazin Royale“ in einem Gedicht den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan bewusst beleidigt. Damit wollte er nach eigener Darstellung den Unterschied zwischen in Deutschland erlaubter Satire und verbotener Schmähkritik deutlich machen. Nach Anzeigen gegen Böhmermann und Verantwortliche des ZDF ermittelt die Mainzer Staatsanwaltschaft.

Die Anordnung eines Polizeischutzes werde in einer Gefährdungsanalyse geprüft, erklärte Wendt. Er könne je nach Bedrohungslage rund um die Uhr oder nur zu öffentlichen Auftritten ausgeübt werden. „Ein Polizeischutz ist für die betroffenen Personen kein Spaß. Erstens muss man die Bedrohung ernstnehmen, wenn sie denn vorhanden ist, und zweitens ist das schon ein tiefer Eingriff in das private Leben der zu schützenden Person“, sagte Wendt. Bis wann der Schutz angeordnet wird, werde in einer fortlaufenden Analyse entschieden.