Italien, Mondlicht und das Jesuskind: Auktionswoche im Dorotheum
Wien (APA) - Zwischen 19. und 21. April läuft im Wiener Dorotheum als Höhepunkt der Frühlingssaison wieder die Auktionswoche unter anderem m...
Wien (APA) - Zwischen 19. und 21. April läuft im Wiener Dorotheum als Höhepunkt der Frühlingssaison wieder die Auktionswoche unter anderem mit den Alten Meistern. Diese sind gleich am Eröffnungsabend mit Werken von Guido Reni, Hendrik van Balen oder aus der Werkstatt von Hans Memling vertreten. An den Folgetagen gibt es dann auch Gemälde des 19. Jahrhunderts, Antiquitäten und Möbel zu ersteigern.
Ein Schwerpunkt bei den Alten Meistern liegt diesmal laut Aussendung des Auktionshauses auf hoher Qualität und bedeutenden Neuentdeckungen. Als eines der Top-Lose geht „Die Geburt Christi“ aus der Werkstatt von Hans Memling mit einem Schätzwert von 1,2 Mio. bis 1,8 Mio. Euro ins Rennen. Ebenfalls aus dem 15. Jahrhundert stammt ein vergleichbares italienisches Bild: Jacopo de Sellaios goldgerahmtes Tondo „Heilige Familie mit dem Johannesknaben“ - allerdings für einen Bruchteil des Preises, nämlich 180.000 bis 220.000 Euro. Weltlicheres gibt es von Pieter Brueghel dem Jüngeren: Von ihm stammt das auf 700.000 bis 900.000 Euro taxierte Gemälde „Winterlandschaft mit Vogelfalle“.
Unter den angekündigten bedeutenden Neuentdeckungen findet sich ein Werk des neapolitanischen Malers Luca Giordano: „Der Heilige Petrus besucht die Heilige Agatha in Gefangenschaft“ wird auf 120.000 bis 150.000 Euro geschätzt. Aus süddeutscher Provenienz stammt die bis dato völlig unbekannte „Heilige Familie mit der Heiligen Anna“ von Huybrecht Bueckeleer (150.000 bis 200.000 Euro). Ein frühes Werk von Guido Reni kommt mit dem bisher ebenfalls nicht bekannten „Kreuztragenden Christus“ für 400.000 bis 600.000 Euro unter den Hammer. Für „Minerva zu Besuch bei den neun Musen“ arbeitete Hendrik van Balen mit Jan Brueghel I. zusammen. Für 300.000 bis 500.000 Euro ist das Werk, das weibliche Akte, exotisch gekleidete Frauen und Musikinstrumente in einem Bild versammelt, zu haben.
Um die europäische Malerei des 19. Jahrhunderts geht es dann am 21. April, den sich betuchte Italien-Fans freihalten sollten. Ippolito Caffis Ansicht von Venedig im Mondlicht soll 40.000 bis 60.000 Euro einbringen. Apropos Mondlicht: Einen Blick auf den Bosporus bei Mondlicht hielt Ivan Konstantinovich Aivazovsky fest (50.000 bis 70.000 Euro). Aber zurück nach Italien: Von der österreichischen „Stimmungsimpressionistin“ Tina Blau stammt ein Gemälde des „Arco de Tito Vespasiano“ bei Rom, das bis zu 80.000 Euro erhoffen lässt.
Wer hingegen auf Porzellan spitzt, kommt am 20. April zum Zug: Da stehen etwa zwei Paar klassizistische Vasen mit farbig gemalten „Angelika Kauffmann-Themen“ der Wiener kaiserlichen Manufaktur von 1798 für 20.000 bis 30.000 Euro auf der Auktionsliste. Weiters eine St. Petersburger Porzellanfigur „Katharina die Große“ aus der Zeit um 1874 sowie eine um 1750 entstandene Teedose aus dem Besitz von Zarin Elisabeth (je 50.000 bis 90.000 Euro).
(S E R V I C E - Ein deutschsprachiger Katalog zu den Auktionen findet sich unter www.dorotheum.at)