Drei Banküberfälle in der Steiermark: Zwei Männer in Graz vor Gericht

Graz (APA) - Insgesamt drei Banküberfälle im Herbst 2015 sollen auf das Konto von zwei jungen Männern gehen, die am Mittwoch in Graz vor Ger...

Graz (APA) - Insgesamt drei Banküberfälle im Herbst 2015 sollen auf das Konto von zwei jungen Männern gehen, die am Mittwoch in Graz vor Gericht gestanden sind. Beide gaben an, spielsüchtig zu sein und aus Angst vor den „Saugern“, bei denen sie Schulden hatten, gehandelt zu haben. Maskiert hatten sie sich mit Damenleggings, als Waffen dienten Schreckschusspistolen. Beide waren umfassend geständig.

Die beiden gebürtigen Rumänen kommen aus dem gleichen Dorf und kannten sich schon lange. Der 20-Jährige lebt im Burgenland, der 24-Jährige ist Fußballer und schlug sich nebenbei mit Gelegenheitsjobs wie Erntehelfer oder Eisverkäufer durch. Beide gaben an, beim Spielen an Automaten viel Geld verloren zu haben. Der Jüngere begann 2015 auch noch zu trinken. „Er hat gespielt und war den ‚Saugern‘ ausgeliefert“, schilderte der Anwalt der beiden.

Also beschlossen die zwei, eine Bank in St. Johann in der Haide zu überfallen. Sie besorgten sich Damenleggins als Gesichtsmasken, zogen sich Socken über die Schuhe und stapften so in die Bank. Eine goldene Schreckschusspistole sollte den Forderungen nach Geld Nachdruck verleihen. Alles klappte, die Beute betrug 30.100 Euro. „Weil es so einfach war, probierten sie es einen Monat später wieder“, schilderte der Verteidiger. Also fuhren die beiden nach Rechnitz, nicht ohne zuvor eine zweite Schreckschusspistole zu besorgen und die goldene Waffe schwarz zu lackieren, um die Spur zu verwischen. Diesmal erbeutete das Duo 35.000 Euro, die aber auch bald wieder in den Automaten verschwanden. Da schritt der 24-Jährige noch einmal zur Tat, wieder in Rechnitz, aber diesmal allein. Er erbeutete nur ein paar tausend Euro - und einen Tag später klickten die Handschellen.

Beide waren umfassend geständig. Der 20-Jährige beteuerte mehrfach, sie hätten nie jemanden verletzten wollen. „Was wäre passiert, wenn Sie ihre Spielschulden nicht beglichen hätten?“, wollte einer der Schöffen wissen. „Wenn man nicht bezahlt, dann lassen die dich verschwinden“, antwortete der Beschuldigte.

Ein Urteil wurde für den Nachmittag erwartet.