Noch keine Einigung im Sieglanger
Verhandlungen zwischen dem Stift Wilten und den TSD über das Flüchtlingsheim sind weiter ausständig. „60+10“ als neue Formel.
Von Manfred Mitterwachauer
Innsbruck –Mehr als 40 Tage sind ins Land gezogen, seit die Tiroler Sozialen Dienste (TSD) Ende März die besorgte Anrainerschaft im Innsbrucker Stadtteil Sieglanger über den aktuellen Stand der Dinge in Sachen geplanter Flüchtlingsunterbringung informierte. Es war eine emotionsgeladene Sitzung, die TT berichtete. Aus ursprünglich 290 Asylwerbern wurden bekanntermaßen 70 – und das nicht Männer, sondern unbegleitete Minderjährige. Auch damit waren nicht alle Bürger zufrieden. Ein unterschriftsreifer Vertrag zwischen den TSD und dem Stift Wilten als Bereitsteller des betreffenden Grundstückes unweit des „Ziegelstadls“ war damals noch nicht in Sicht.
Am Montag trafen sich u. a. LR Christine Baur (Grüne), BM Christine Oppitz-Plörer (FI), StR Franz Gruber (ÖVP) sowie Vertreter von Stift und TSD zu der Causa im Rathaus. Irritiert zeigte sich dabei insbesondere das Stift Wilten, da man, wie Stift-Sprecher Reinhold Sigl sagt, bis dato weder über allfällige erfolgte Planungen noch Kosten informiert worden sei: „Es hat nach wie vor keine Vertragsverhandlungen mit uns gegeben.“ Dies hat auch bei den Stadtvertretern für Kopfschütteln gesorgt. Gruber jedenfalls fordert das Land auf, „jetzt Fahrt in der Realisierung aufzunehmen“. TSD-Sprecher Georg Mackner indes verweist auf „ein gutes Einvernehmen mit der Stadt“. Man sei mit dem Stift „im Gespräch“, die Verträge würden derzeit ausgearbeitet, die Gründungsphase laufe.
Gut unterrichtete Kreise bestätigen, dass im Sieglanger 60 Plätze für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge gebaut werden sollen. Hinzu kämen zehn weitere Plätze für Minderjährige, die in der Stadt direkt um Asyl ansuchen würden. Diese „Pufferplätze“ würden vom Rest separiert und nur bei Bedarf belegt.