Flüchtlinge - Brenner: Alfano wirft Österreich „Unvernunft“ vor

Rom (APA) - Nach seinem Brief an die EU-Kommission wegen des Baus neuer Grenzposten am Brenner hat der italienische Innenminister Angelino A...

Rom (APA) - Nach seinem Brief an die EU-Kommission wegen des Baus neuer Grenzposten am Brenner hat der italienische Innenminister Angelino Alfano Österreich „Unvernunft“ vorgeworfen. „Wenn wir in Europa sicherer sein wollen, müssen wir enger zusammenarbeiten, Informationen austauschen und nicht streiten“, sagte Alfano in einem Interview mit dem TV-Sender Sky am Mittwoch.

„Die Zahlen sind deutlich: Es sind mehr Flüchtlinge von Österreich nach Italien eingewandert, als umgekehrt“, sagte Alfano. Österreich dürfe die „Regeln der Vernunft“ nicht missachten, denn die Schäden für die Wirtschaft wären enorm, ohne dass es weder in punkto öffentliche Sicherheit noch in der Bewältigung der Flüchtlingskrise zu Vorteilen komme.

Entgegen den Informationen aus Brüssel sagte Alfano, er habe bereits eine erste Antwort von EU-Innenkommissar Dimitris Avramopoulos auf seinen Brief erhalten. „Avramopoulos ist absolut auf unserer Linie. Wir fordern Brüssel auf, zu prüfen, ob Österreichs Verhalten dem Schengen-Abkommen entspricht. Die Gefahr besteht, dass Österreichs Verhalten nicht der goldenen Regel der Vernunft entspricht“, sagte der Alfano.

Eine Kommissionssprecherin hatte hingegen mitgeteilt, Brüssel warte auf mehr Informationen aus Österreich über die beabsichtigten Bauarbeiten für mögliche Grenzkontrollen am Brenner. Erst dann könnten die in Aussicht gestellten Maßnahmen „aus der Sicht der Notwendigkeit und der Verhältnismäßigkeit beurteilt werden“. Die Kommissionssprecherin bestätigte auf Anfrage der APA, dass ein Protestschreiben Italiens in Brüssel eingegangen sei.

( 0414-16, 88 x 110 mm)