Bildungsreform: Wirtschaftskammer will auch große Schritte sehen
Wien (APA) - Die Wirtschaftskammer (WKÖ) will bei der Bildungsreform endlich auch große Schritte der Regierung sehen. So soll etwa die Schul...
Wien (APA) - Die Wirtschaftskammer (WKÖ) will bei der Bildungsreform endlich auch große Schritte der Regierung sehen. So soll etwa die Schulpflicht nicht nach dem Absitzen von neun Jahren, sondern erst bei Erreichen bestimmter Mindeststandards erfüllt sein, so der Leiter der bildungspolitischen Abteilung der WKÖ, Michael Landertshammer, am Mittwoch vor Journalisten.
Bisher seien erst „kleine Dinge“ wie die Verbesserung des „Übergangsmanagements“ vom Kindergarten in die Volksschule angegangen worden, meinte Landertshammer. Die Schulpflicht könne aber nur dann erfüllt sein, wenn es im Rahmen der Schule eine verbindliche Berufsorientierung und Talentechecks gegeben habe. Am Ende müssten außerdem Mindeststandards vor allem in Deutsch und Mathematik erreicht werden. „Es kann nicht sein, dass das S und die Betriebe reparieren, was in der Schule nicht geleistet wurde.“
Damit verbunden sei auch eine Umstellung der Schulfinanzierung. Derzeit würde den Schulen Geld nach der Anzahl jener Schüler zugeteilt, die am 30. September an der Schule sind. Das führe dazu, dass weiterführende Schulen auch Jugendliche aufnehmen, von denen sie sicher seien, dass sie diese nie absolvieren, vermutete Landertshammer. Stattdessen solle auf eine Ergebnisorientierung umgestellt und auch die Absolventenzahl einbezogen werden.
„Dann würden die Schulen nur mehr Schüler aufnehmen, von denen sie sicher sind, dass sie bis zum Ende durchhalten“, betonte Landertshammer. Ähnlich funktioniere es bei den Fachhochschulen - diese bekämen pro Studienplatz eine bestimmte Summe. Fallen Studenten aus, fließe auch weniger Geld.
Weitere WKÖ-Forderungen: Lehrer müssten von Verwaltungsarbeit entlastet werden und Schulen eine verstärkte Autonomie bekommen. „Was wir bisher gesehen haben, geht aber eher in die Richtung, dass die Schulen selber Klopapier bestellen können, aber nicht in Richtung wirklicher didaktischer und finanzieller Autonomie.“
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