OÖ. Gipfel zu wachsender Arbeitslosigkeit und Fachkräftemangel

Linz (APA) - Die gegensätzliche Tendenz am Arbeitsmarkt, steigende Arbeitslosenzahlen bei zugleich wachsendem Fachkräftemangel, war der Anla...

Linz (APA) - Die gegensätzliche Tendenz am Arbeitsmarkt, steigende Arbeitslosenzahlen bei zugleich wachsendem Fachkräftemangel, war der Anlass für einen oö. Gipfel am Mittwoch. „Eine Analyse des Status quo, eine Vorschau auf die Herausforderungen sowie Diskussionen über Maßnahmen zum Gegensteuern“ seien die Themen, erläuterte Wirtschaftslandesrat Michael Strugl (ÖVP) vorweg in einer Pressekonferenz in Linz.

Peter Huber vom Wifo-Institut, der gemeinsam mit Michael Wagner-Pinter von Synthesis Forschung eine aktuelle Einschätzung der Situation für Oberösterreich abgab, sprach noch ein weiteres Problem an. So resultiere der Beschäftigungszuwachs in Oberösterreich zwischen 2008 und 2015 nur auf der Zunahme von Teilzeitjobs, rund 14.800 Vollzeitstellen hingegen verschwanden.

Wagner-Pinter wiederum schätzte, dass trotz weiterer Zunahme von unselbstständiger Beschäftigung von 612.100 im vorigen Jahr auf 648.000 im Jahr 2020 die Arbeitslosigkeit (im Jahresdurchschnitt) in dem gleichen Zeitraum von 42.200 auf 56.000 Personen anwachsen werde. Besonderes betroffen seien die Generation 50plus sowie benachteiligte Frauen und Männer. „Hier liegen auch die Förderschwerpunkte des S“, erklärte dessen oö. Landesgeschäftsführerin Birgit Gerstorfer.

Um die ‚“Lücke bei den Facharbeitern“ zu schließen, will Strugl in Oberösterreich die Berufsorientierung für junge Menschen verbessern. Dazu sei es außerdem notwendig, nicht nur gezielt den Bedarf in den einzelnen Branchen zu erheben, sondern auch jenen in den Regionen. Es gelte die Prämisse „herunterbrechen, herunterbrechen, herunterbrechen“, so der Wirtschaftslandesrat.

Zudem will er das Modell der arbeitsplatznahen Qualifizierung (Aqua) von Arbeitsuchenden mit neuen Anreizen für die Unternehmen pushen. Bisher muss der Betrieb die Ausbildungskosten übernehmen. Künftig können diese Kosten bis zu 75 Prozent aber maximal mit 2.000 Euro gefördert werden. Das AMS übernimmt die Kosten des Lebensunterhalts für den Auszubildenden. Das Land wird für Aqua jetzt pro Jahr zusätzlich 1,4 Mio. Euro bereitstellen.