Glyphosat - Rupprechter stellt sich hinter Expertenforderungen
Wien (APA) - In der EU steht eine Entscheidung an, ob die Verwendung des Unkrautvernichtungsmittels Glyphosat für weitere 15 Jahre erlaubt w...
Wien (APA) - In der EU steht eine Entscheidung an, ob die Verwendung des Unkrautvernichtungsmittels Glyphosat für weitere 15 Jahre erlaubt werden soll. Experten der Mitgliedsländer müssen darüber abstimmen, wobei Österreichs Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) vorige Woche Einschränkungen forderte. Agrarminister Andrä Rupprechter (ÖVP) stellte sich am Mittwoch hinter die Expertenzweifel.
In Österreich gibt es ein Verbot, das Erntegut zu behandeln (Sikkation), dieses sollte auch auf EU-Ebene festgelegt werden. Auch soll die Abgabe an nicht-professionelle Nutzer eingeschränkt werden. Außerdem müssten die Auswirkungen auf die Biodiversität berücksichtigt werden, fasste Rupprechter auf Journalistenfragen die AGES-Forderungen zusammen. „Wenn die EU-Kommission nicht einen entsprechenden neuen Entwurf vorlegt, der die österreichischen Bedenken berücksichtigt, dann wird der österreichische Experte der Verlängerung auch nicht zustimmen können“, so der Minister, der die Position der AGES „voll und ganz als richtig“ einschätzt.
Für die österreichische Landwirtschaft sei das Herbizid Glyphosat nur ein kleines Thema, erinnerte Rupprechter. Der größte Abnehmer sei die Bundesbahn, die damit Bahndämme behandelt, dahinter kommen Klein- und Hobbygärtner. Bei 1,3 Mio. Hektar Ackerfläche komme Glyphosat nur auf 40.000 Hektar zum Einsatz - das sind weniger als drei Prozent. Die österreichische Landwirtschaft sei nicht abhängig von Glyphosat und hätte auch keinen Schaden, wenn die Nutzung künftig nicht mehr erlaubt wäre.