Standort Tirol

„Schatzkiste Tirols“ im XL-Format

© Thomas Boehm / TT

24 Mio. Euro nimmt das Land für das neue Zentraldepot der Landes- museen in die Hand. Wie es in den Museen selbst weitergeht, bleibt unklar.

Innsbruck –Auf mehr als eine Milliarde Euro wird sich der Wert jener kulturellen und naturwissenschaftlichen Schätze belaufen, die ab 2018 im neuen Zentraldepot der Tiroler Landesmuseen (TLM) gehütet werden sollen. Das ist auch im Österreich-Vergleich beachtlich: Neben der Steiermark verfüge Tirol mit seinen Landesmuseen über die zweitgrößten regionalen Sammlungsbestände in Österreich, so Kulturlandesrätin Beate Palfrader am Mittwoch bei der Firstfeier des derzeit auf dem Areal des ehemaligen „Landesbauernhofs“ in Hall entstehenden „Sammlungs- und Forschungszentrums“, kurz SFZ.

Es ist das, so Hochbauamt-Leiter Dieter Probst, „derzeit größte Hochbauvorhaben des Landes“. 24 Millionen Euro werden dafür in die Hand genommen, dieser Kostenrahmen könne auch eingehalten werden, hieß es am Mittwoch. Gebaut wird nach einem Entwurf der aus einem Architektenwettbewerb als Sieger hervorgegangenen Wiener Architekten Robert Diem und Erwin Stättner. Dass diese das Projekt als „Schatzkiste Tirols“ erklärt haben, ist angesichts des künftigen Inhalts nachvollziehbar: Derzeit lagern die Sammlungsbestände der Landesmuseen an acht verschiedenen Standorten, das neue Zentaldepot wird außerdem auch Restaurierungswerkstätten und Labors sowie Arbeitsplätze für 35 bis 40 Mitarbeiter beinhalten, die um ein zentrales Atrium angeordnet sind. Die 14.500 Quadratmeter Nutzfläche sieht man dem flachen, quadratischen Baukörper von außen gar nicht an, das dreigeschoßige Gebäude ist in den Hang gebaut. Und soll bis 2018 die „neue Heimat für das kulturelle Erbe Tirols“ werden, so Palfrader.

In den Landesmuseen selbst trifft man indes längst Vorbereitungen für die anstehenden Umsiedlungen der Depots: Bereits jetzt sind im Ferdinandeum Teile der Schausammlung gesperrt, das Projekt „Raus mit der Kunst!“ will dafür ab Juli die Möglichkeit bieten, Restauratoren und wissenschaftlichen Mitarbeitern beim Ordnen, Konservieren und Verpacken von Tausenden Objekten über die Schulter zu schauen.

Wie die durch die Depotauslagerung auch im Ferdinandeum frei werdenden Räumlichkeiten künftig genutzt werden, ist allerdings weiterhin unklar. Umbau- und Neuaufstellungspläne werden – die TT berichtete – zwar schon seit geraumer Zeit gewälzt, im Ferdinandeum wartete man zuletzt aber, wohl auch hinsichtlich der Finanzierung, noch auf grünes Licht von Seiten des Landes als Mehrheitsgesellschafter.

Dieses gibt sich auf Nachfrage der TT jedoch zugeknöpft: „Fragen zum aktuellen Stand der Planungen“ möge man „direkt an die TLM“ richten, so Palfrader. (jel)

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