Flüchtlinge - Brenner: Südtiroler Bischof warnt vor neuen Grenzen

Brenner/Bozen/Wien (APA) - Der Südtiroler Bischof Ivo Muser kritisierte in einer am Mittwoch von der Diözese Bozen-Brixen verbreiteten Erklä...

Brenner/Bozen/Wien (APA) - Der Südtiroler Bischof Ivo Muser kritisierte in einer am Mittwoch von der Diözese Bozen-Brixen verbreiteten Erklärung die möglichen Bauarbeiten für neue Grenzkontrollen am Brenner. Der Diözesanbischof warnte laut der katholischen Nachrichtenagentur Kathpress vor „neuen Grenzen“ innerhalb der EU und pochte auf eine gesamteuropäische Lösung in der Asylpolitik.

Der Bischof sprach ausdrücklich die österreichischen Bauarbeiten für neue Grenzkontrollen am Brenner an. Er sorge sich dabei nicht in erster Linie um mögliche Nachteile für die Wirtschaft und den Tourismus, sondern um die geflüchteten Menschen. Die Flucht der Menschen sei nichts anderes als ein Schrei nach Hilfe. Denn die gelebte Nächstenliebe sei die „Identitätskarte der Christen“.

Muser betonte, dass die Flüchtlingsströme „keine Welle für einige Monate, sondern eine Massenbewegung für Jahre“ seien. Er kritisierte in seiner Erklärung vehement das „Einigeln“ einzelner EU-Staaten.

Auch der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) meldete sich am Mittwoch zu den Baumaßnahmen am Brenner zu Wort. Das österreichische Grenzmanagement und der Grenzzaun am Brenner seien ein neues „Symbol für die Teilung“ Europas. Man hoffe auf eine europäische Lösung und endlich auf mehr Solidarität gegenüber Italien und Griechenland. Die Entscheidung der Regierung, eine neue Grenze am Brenner zu errichten, sei ein „schwerer Fehler“, erklärte ÖRKÖ- Pressesprecher Erich Leitenberger in einer Aussendung.