Gesellschaft

Mutter ließ Siebenjährige an Brust nuckeln: Anklage in der Schweiz

Stillen von größeren Kindern ist in der Gesellschaft umstritten.
© Dmytro Vietrov

Wegen einer „sexuellen Handlung“ steht die Mutter vor Gericht. Angezeigt wurde sie vom Kindsvater nach der Trennung.

Zürich – Eine Mutter hat in der Schweiz ihrer siebenjährigen, bereits lange abgestillten Tochter noch die Brust gegeben – das hat juristische Folgen. Wegen des Verdachts einer „sexuellen Handlung“ muss sich die Mutter demnächst vor dem Bezirksgericht Dietikon bei Zürich verantworten. Der Vater wurde am Mittwoch bereits als Mittäter zu einer Geldstrafe von 90 Tagessätzen zu 30 Franken (27,50 Euro) auf Bewährung verurteilt. Muttermilch produzierte die Frau schon lange nicht mehr.

Laut Strafbefehl hat der Mann zwar sein Missfallen über die Handlungen der Mutter geäußert, „allerdings hat er über mehrere Jahre hinweg keine weiteren Schritte unternommen, um diesem Tun seiner Frau Einhalt zu gebieten“. Laut Staatsanwaltschaft hat die Frau ihre normal entwickelte Tochter regelmäßig jeweils 20 Minuten an ihrer Brust nuckeln lassen.

Mann zeigte Mutter nach Trennung an

Der Fall flog auf, als die Mutter ihren Mann verließ und dieser seine Ex-Lebenspartnerin anzeigte. Die Staatsanwaltschaft leitete daraufhin Ermittlungen gegen beide Elternteile ein.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) rät, Kinder in den ersten sechs Monaten ausschließlich zu stillen. Nach Bedarf sollte es danach bis zum zweiten Geburtstag fortgesetzt werden. Mütter, die ihren Kinder länger die Brust geben, sorgen regelmäßig für heftige Diskussionen. (dpa)