Europas Leitbörsen zur Eröffnung uneinheitlich erwartet

Frankfurt am Main (APA/dpa-AFX) - Mit dem Rückhalt der starken Überseebörsen dürfte der europäische Aktienmarkt am Donnerstag seine jüngsten...

Frankfurt am Main (APA/dpa-AFX) - Mit dem Rückhalt der starken Überseebörsen dürfte der europäische Aktienmarkt am Donnerstag seine jüngsten Kursgewinne verteidigen. Da starke neue Kursimpulse in der Früh fehlen, ist die Luft nach oben aber zunächst deutlich dünner geworden.

So deutete rund eine halbe Stunde vor Handelsbeginn der X-DAX als Indikator für den deutschen Leitindex auf einen Zuwachs von 0,32 Prozent auf 10.058,00 Punkte hin. Am Vortag hatte das wichtigste deutsche Börsenbarometer dank guter Konjunkturdaten aus China noch knapp 3 Prozent hinzugewonnen. Für den Eurozonen-Leitindex Euro-Stoxx-50 wurde am Donnerstagmorgen zuletzt hingegen ein Minus von 2,34 Prozent erwartet.

Der Future auf den Leitindex für den Londoner Aktienmarkt, der FT-SE-100 stand gegen 9.30 Uhr mit minus 0,7 Prozent bei 6.318,50 Zählern.

Eine Stütze für die europäischen Börsen bieten vor allem die jüngsten deutlichen Kursgewinne an der Tokioter Börse. Zudem hatte an der Wall Street der Leitindex Dow Jones Industrial am Vorabend auf dem höchsten Stand seit Dezember geschlossen.

Angesichts der steigenden Kurse würden professionelle Anleger faktisch dazu gezwungen, noch auf den fahrenden Wagen aufzuspringen und Aktien zu kaufen, sagte Stratege Chris Weston von IG. Sein Kollege Christian Henke zeigte sich am Morgen aber skeptisch für den DAX. Es bleibe abzuwarten, ob es sich um eine nachhaltige Rückkehr in den fünfstelligen Kursbereich handle. „Ende März war der DAX daran gescheitert und musste sich zurückziehen“, gab Henke zu bedenken.

Die Konjunkturagenda ist an diesem Tag gut gefüllt: So stehen unter anderem Verbraucherpreise aus der Eurozone sowie aus den USA an. In Großbritannien wird für den frühen Nachmittag der Zinsentscheid der Bank of England erwartet. Darüber hinaus dürften die Marktbeobachter die Reden mehrere Mitglieder der US-Notenbank Fed verfolgen.

Auf Unternehmensseite ist die Nachrichtenlage in der Früh eher dürftig - entsprechend dürften sich die Blicke der Anleger vorrangig auf die US-Bilanzsaison richten, wo an diesem Tag unter anderem weitere Zahlen aus dem Bankensektor anstehen. Die Anteilsscheine der deutschen Branchenvertreter hatten sich am Vortag bereits kräftig erholt. Unter anderem hatte die Bilanz der US-Bank JPMorgan für Optimismus gesorgt.

Papiere der Deutsche Bank könnten insbesondere auch wegen einer möglichen Übernahme einer Tochter einen Blick wert sein. Einem Bericht der Finanz-Nachrichtenagentur Bloomberg zufolge könnte Abbey Life Insurance für bis zu eine Milliarde Britische Pfund verkauft werden. Zu den Interessenten für das Geschäft sollen der Schweizer Rückversicherer Swiss Re und die britische Legal & General gehören.

Im vorbörslichen Handel beim Wertpapierhändler lang & Schwarz (L&S) stachen die Papiere von Scout 24 mit einem Kursverlust von mehr als 2 Prozent ins Auge. Die Telekom sowie andere Alteigner verkaufen Anteile an dem Online-Marktplatzbetreiber.

~ ISIN EU0009658145 ~ APA065 2016-04-14/08:38