Inflation auf tiefstem Wert seit November, keine Teuerung in EU
Ohne Treibstoffe hätte die Teuerung 1,3 Prozent betragen. Keine Teuerung gab es in der EU und der Eurozone. 15 Länder hatten sinkende Preise.
Wien – Die Inflationsrate für März 2016 belief sich nach Berechnungen von Statistik Austria auf plus 0,7Prozent (Februar plus 1,0Prozent) und wies damit den niedrigsten Wert seit November 2015 (plus 0,6Prozent) auf.
Ausschlaggebend für den Rückgang waren in erster Linie die Treibstoffe, deren Preise im Jahresvergleich stärker als im Februar sanken, aber auch eine deutlich geringere Preisdynamik bei der Ausgabengruppe „Hausrat und laufende Instandhaltung des Hauses“. Weiterhin dominierend für die allgemeine Teuerung waren auch die teureren Bewirtungsdienstleistungen.
Ohne billigere Treibstoffe hätte Inflation plus 1,3Prozent betragen
Hauptpreistreiber im Jahresabstand war die Ausgabengruppe „Restaurants und Hotels“ (durchschnittlich plus 3,3 Prozent; Einfluss: plus 0,34 Prozentpunkte), in der sich vor allem teurere Bewirtungsdienstleistungen (insgesamt plus 3,4 Prozent) auswirkten (Beherbergungsdienstleistungen plus 2,1Prozent).
Eine geringe Teuerung (durchschnittlich plus 0,3Prozent) wies die Ausgabengruppe „Wohnung, Wasser, Energie“ auf (Einfluss: plus 0,05 Prozentpunkte). Höhere Wohnungsmieten (insgesamt plus 2,7 Prozent) sowie die um 0,7 Prozent teurere Instandhaltung von Wohnungen glichen die durchschnittlich um 3,7 Prozent gesunkenen Ausgaben für Haushaltsenergie aus. Nach wie vor beeinflussten die massiven Preisreduktionen bei Heizöl (minus 25,1Prozent) die Preisentwicklung der gesamten Haushaltsenergie (Gas -minus 0,6Prozent, feste Brennstoffe plus 0,5Prozent, Strom plus 0,8Prozent).
Inflation März 2016 gegenüber Februar 2016: plus 0,8Prozent
Als Hauptpreistreiber im Monatsabstand erwies sich die Ausgabengruppe „Bekleidung und Schuhe“ (durchschnittlich plus 13,6Prozent; Einfluss: plus 0,67 Prozentpunkte). Hauptverantwortlich dafür war der Wechsel auf die aktuellen Frühjahrs- und Sommerkollektionen, die nahezu alle Winterschlussverkaufswaren ersetzten. Bekleidungsartikel verteuerten sich daher gegenüber Februar 2016 insgesamt um 17 ,4Prozent, Schuhe um 6,1 Prozent.
Teuerung laut harmonisiertem Verbraucherpreisindex im März 2016
Der Indexstand des auf europäischer Ebene harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI 2015) lag im März bei 100,73 (Februar 99,76 revidiert). Die harmonisierte Inflationsrate betrug plus 0,6Prozent. Der Unterschied zum VPI von -0,1 Prozentpunkten resultiert aus Gewichtungsunterschieden zwischen VPI und HVPI (siehe methodische Informationen). Die Verbilligungen bei Treibstoffen (höhere Gewichtsanteile im HVPI als im VPI) verminderten den HVPI gegenüber dem VPI. Höhere Kosten für Versicherungsdienstleistungen (geringere Gewichtungsanteile im HVPI als im VPI) dämpften ebenfalls den HVPI gegenüber dem VPI. Teuerungen in der Ausgabengruppe „Restaurants und Hotels“ (höhere Gewichtsanteile im HVPI als im VPI) erhöhten hingegen den HVPI gegenüber dem VPI.
Wöchentlicher Einkauf weiter deflationär
Das Preisniveau des Mikrowarenkorbes, der überwiegend Nahrungsmittel enthält und den täglichen Einkauf repräsentiert, erhöhte sich im Jahresabstand um 1,3 Prozent. Das Preisniveau des Miniwarenkorbes, der einen wöchentlichen Einkauf abbildet und neben Nahrungsmitteln und Dienstleistungen auch Treibstoffe enthält, verringerte sich im Jahresabstand um 2,2 Prozent.
Weder eine Teuerung noch niedrigere Preise hat der März für die EU und die Eurozone gebracht. In 15 EU-Staaten gab es sinkende Preise, in Finnland herrschte wie im EU-Durchschnitt Null Prozent Inflation und zwölf Länder wiesen Steigerungen auf. Österreich lag mit plus 0,6 Prozent an fünfter Stelle in der EU. Spitzenreiter war Belgien mit einer Teuerung von 1,6 Prozent. Dagegen gingen in Rumänien die Preise um 2,4 Prozent zurück.
Hinter Belgien rangieren Schweden (plus 1,2 Prozent), Malta (plus 1,0 Prozent), Litauen (plus 0,8 Prozent), Österreich (plus 0,6 Prozent), Großbritannien, Portugal, Niederlande und Estland (je plus 0,5 Prozent), Tschechien (plus 0,3 Prozent), sowie Deutschland und Dänemark (je plus 0,1 Prozent).
Preistreiber im Euroraum waren im März Restaurants und Cafes (plus 0,12 Prozentpunkte), Pauschalreisen (plus 0,09 Prozentpunkte) und Mieten (plus 0,07 Prozentpunkte), während Treibstoffe für Verkehrsmittel (minus 0,6 Prozentpunkte), flüssige Brennstoffe (minus 0,23 Prozentpunkte) und Gas (minus 0,10 Prozentpunkte) am stärksten senkend wirkten. (tt.com)