Flüchtlinge - Human Rights Watch will griechische Hotspots öffnen
Athen (APA/dpa) - Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) verurteilt die Internierung von Flüchtlingen und Migranten in den ...
Athen (APA/dpa) - Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) verurteilt die Internierung von Flüchtlingen und Migranten in den „Hotspots“ der griechischen Inseln. „Durch die EU-Politik, die in Griechenland umgesetzt wird, werden Menschen eingesperrt, die vor IS-Terror, vor Taliban und Bomben der syrischen Regierung geflohen sind“, erklärte die Griechenland-Expertin der Organisation, Eva Cosse.
„Wenn - wie auf den griechischen Inseln - Alternativen zur Internierung existieren, gibt es keinen juristischen oder moralischen Grund, Asylsuchende festzuhalten“, so Cosse. In den ersten beiden Aprilwochen haben HRW-Vertreter die Zustände auf Chios und Lesbos begutachtet und mit den Migranten gesprochen. In den „Hotspots“ werden demnach unzählige Menschen mit besonderen Bedürfnissen festgehalten, darunter Mütter mit Kleinkindern, Schwangere, unbegleitete Minderjährige, alte Menschen und solche mit physischen und psychischen Problemen.
Die Lager seien überfüllt, die hygienischen Zustände seien sehr schlecht und die ärztliche Versorgung kaum gegeben. „Die aktuelle Situation für verzweifelte Asylsuchende in Griechenland ist pervers“, kritisierte Eva Cosse.
Die Zahl der Flüchtlinge, die von der türkischen Küste zu den griechischen Inseln übersetzen, geht indes weiter zurück. Innerhalb der vergangenen 24 Stunden seien lediglich 30 Neuzugänge registriert worden, teilte der griechische Stab für die Flüchtlingskrise Donnerstag früh mit.
Am Vortag waren 101 Menschen gezählt worden, an den beiden Tagen zuvor 80 respektive 18 Menschen. Zum Vergleich: Nach Angaben des UNO-Flüchtlingshochkommissariats (UNHCR) waren im Vormonat im Durchschnitt täglich knapp 900 Migranten auf den Inseln angekommen.