Sportminister Leyser: Politische Krise gefährdet Rio-Olympia nicht
Rio de Janeiro (APA/dpa) - Die tiefe Regierungskrise in Brasilien wird nach Auffassung von Sportminister Ricardo Leyser die Olympischen Spie...
Rio de Janeiro (APA/dpa) - Die tiefe Regierungskrise in Brasilien wird nach Auffassung von Sportminister Ricardo Leyser die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro nicht beeinträchtigen. „Die politische Krise berührt die Spiele nur insofern, als dass sie die Aufmerksamkeit der Bevölkerung davon gerade weglenkt“, sagte Leyser nach Angaben der Nachrichtenagentur Agencia Brasil.
So bekämen die laufenden Testwettbewerbe derzeit nicht die nötige Aufmerksamkeit. Das werde sich aber sicher mit der Ankunft des Olympischen Feuers in Brasilien am 3. Mai ändern. Geplant ist ein Fackellauf durch rund 300 Städte.
Leyser hatte vor zwei Wochen erst George Hilton als Sportminister ersetzt, dessen Partei mit der Regierung gebrochen hatte. Am Sonntag stimmt das Abgeordnetenhaus über einen wichtigen Zwischenschritt für eine mögliche Amtsenthebung von Präsidentin Dilma Rousseff ab, der unter anderem Tricksereien beim Staatshaushalt vorgeworfen werden.
Stimmen zwei Drittel der Abgeordneten zu und danach noch der Senat mit einfacher Mehrheit, würde Rousseff für zunächst 180 Tage zur juristischen Prüfung der Vorwürfe suspendiert. Dann würde auch nicht sie die ersten Olympischen Spiele in Südamerika am 5. August eröffnen, sondern Vizepräsident Michel Temer. Ein enormer Korruptionsskandal und eine tiefe Rezession belasten das gesellschaftliche Klima und machen das Land fast regierungsunfähig. Rousseff hat mehrere Koalitionspartner verloren, die Zustimmung zu ihrer Amtsführung liegt bei nur noch zehn Prozent.