Frühjahrsprognose: Deutsche Wirtschaft wächst 2016 um 1,6 Prozent

Berlin (APA/AFP/Reuters) - Deutschlands Wirtschaft wird dieses Jahr moderat wachsen. Die führenden Wirtschaftsinstitute rechnen für 2016 mit...

Berlin (APA/AFP/Reuters) - Deutschlands Wirtschaft wird dieses Jahr moderat wachsen. Die führenden Wirtschaftsinstitute rechnen für 2016 mit einer Zunahme des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 1,6 Prozent, wie sie am Donnerstag mitteilten. Für 2017 prognostizieren sie ein Wachstum von 1,5 Prozent.

Der deutsche Arbeitsmarkt steuert nach Ansicht von Ökonomen von Rekord zu Rekord. Die Zahl der Erwerbstätigen dürfte in diesem und im nächsten Jahr jeweils neue Höchstwerte erreichen. Die Anzahl der Arbeitnehmer und Selbstständigen wird nach Ansicht der Ökonomen heuer 2016 um rund 500.000 auf 43,5 Millionen nach oben klettern. Im kommenden Jahr werde es einen Anstieg auf knapp 44 Millionen geben, sagen die Experten in ihrer Prognose für die deutsche Regierung voraus. Trotz der zunehmenden Beschäftigung werde aber die Arbeitslosigkeit im nächsten Jahr von 2,7 auf 2,8 Millionen zulegen. Als Grund nannten die Forscher, dass sich die Zahl der Flüchtlinge verstärkt auf dem Jobmarkt niederschlägt.

Geringe Inflation und niedrige Zinsen, steigende Löhne und die anziehende Beschäftigung schieben laut Gutachten den privaten Konsum kräftig an. Die Verbraucher dürften in diesem Jahr 2,1 Prozent mehr ausgeben als 2015. „Die deutsche Wirtschaft befindet sich in einem moderaten Aufschwung.“ Der Außenhandel hingegen sorge kaum für Impulse. Die Institute senkten deshalb ihre Wachstumsprognose für 2016 leicht auf 1,6 von bisher 1,8 Prozent und bestätigten damit einen Reuters-Bericht vom Mittwoch. Für nächstes Jahr rechnen die Ökonomen mit einem Anstieg des Bruttoinlandsproduktes um 1,5 Prozent. Zum Vergleich: 2015 war Europas größte Volkswirtschaft noch um 1,7 Prozent gewachsen.

Das Gutachten mit dem Titel „Moderater Aufschwung - Wirtschaftspolitik wenig wachstumsorientiert“ dient der Bundesregierung als Basis für die eigene Konjunkturprognose. Beteiligt daran waren unter anderem das Münchner Ifo-Institut, das Berliner DIW, das Essener RWI und das IWH aus Halle.