Wiltener Weide wird jetzt doch gefällt
Anrainer in Wilten hatten sich für den Erhalt starkgemacht, Nachpflanzung kommt fix.
Innsbruck –Sie ist ein regelrechtes Urgestein, jene Trauerweide, die dem Kreisverkehr in der Sonnenburgstraße in Innsbruck seinen typischen Charakter verleiht. Vielen Wiltenern ist sie ans Herz gewachsen. Und doch rückt nun der Abschied unausweichlich näher.
Bereits für Montag ist die Fällung des Baumes angekündigt. Selbiger hatte sich in den vergangenen Jahren immer mehr in den Straßenraum geneigt und stand deshalb unter ständiger Beobachtung. Eine Kernbohrung hat dann Anfang des Jahres zu Tage gefördert, dass auch Teile morsch sind – die Standfestigkeit könne nicht mehr garantiert werden. Einen ersten Fäll-Termin musste die Stadt nach Anrainer-Protesten verschieben – Letztere holten ein Gegengutachten ein.
Der für das Grünanlagenamt zuständige Stadtrat Gerhard Fritz (Grüne) bestätigte gestern gegenüber der TT, dass zwar beide Gutachter der Ansicht seien, dass der Baum sein natürliches Lebensende erreicht habe. Jedoch sei im Anrainer-Gutachten daraus auf Sicht noch keine unmittelbare Gefahr abgeleitet worden. Der Stadt ist das aber aus Haftungsgründen zu wenig, sagt Fritz: „Wenn wir Glück haben, steht der Baum noch zwei bis drei Jahre, wenn wir Pech haben, fällt ein Teil beim nächsten Sturm ab.“
In einer Anrainerversammlung am Mittwoch wurde Interessierten die Lage verdeutlicht, nicht alle zeigten aber Verständnis, wie Anrainer der TT schilderten. Über den Sommer hätte man den Baum noch gerne erhalten.
Einig sei man sich mit den Anrainern geworden, dass für die avisierte Nachpflanzung (eventuell bereits Ende kommender Woche) nicht eine – stadtverträglichere – Linde, sondern wieder eine Weide herangezogen wird. Der Baum soll dafür bereits eine Höhe von bis zu fünf Metern besitzen. (TT, mami)