Norwegens Staatsfonds zieht sich langsam aus Kohlegeschäften zurück

Oslo (APA/AFP) - Der norwegische Pensionsfonds, größter Staatsfonds der Welt, zieht sich langsam aus dem Geschäft mit der Kohle zurück. Der ...

Oslo (APA/AFP) - Der norwegische Pensionsfonds, größter Staatsfonds der Welt, zieht sich langsam aus dem Geschäft mit der Kohle zurück. Der Fonds verkaufte in den vergangenen Monaten seine Anteile an 52 Energie- und Bergbauunternehmen, bei denen das Kohlegeschäft mehr als 30 Prozent am Umsatz oder Geschäft ausmacht, wie die norwegische Zentralbank am Donnerstag mitteilte.

Zu den Unternehmen zählen demnach der bankrotte US-Kohleförderer Peabody Energy, China Coal Energy und Tata Powers. Auch von einigen europäischen Unternehmen verabschiedete sich der Fonds.

Das norwegische Parlament hatte den Rückzug aus dem Kohlegeschäft im Juni 2015 beschlossen. Die entsprechende Anweisung gilt seit Anfang Februar. Im Jahresverlauf werde es noch „weitere Ausschlüsse“ geben, erklärte die Zentralbank, die den Fonds verwaltet.

Umweltschützer begrüßten die Initiative, kritisierten jedoch, dass die größten Kohleproduzenten wie Anglo American, BHP Billiton und Glencore nicht unter die Regelung fallen. Bei ihnen ist das Bergbaugeschäft so groß, dass Kohle weniger als 30 Prozent des Umsatzes liefert.

Der norwegische Staatsfonds speist sich aus den Einnahmen der Ölförderung und ist derzeit umgerechnet 766 Mrd. Euro schwer. Die Leitlinien des Pensionsfonds verbieten bisher bereits Investitionen in Unternehmen, die schwere Menschenrechtsverletzungen begehen, Kinderarbeit ausnutzen, „besonders inhumane“ Waffen fertigen oder Tabakprodukte herstellen.