Panama will Anwaltskanzleien stärker kontrollieren
Panama-Stadt (APA/AFP) - Als Reaktion auf die Enthüllungen der „Panama-Papiere“ will die panamaische Regierung die Anwaltskanzleien im Land ...
Panama-Stadt (APA/AFP) - Als Reaktion auf die Enthüllungen der „Panama-Papiere“ will die panamaische Regierung die Anwaltskanzleien im Land stärker kontrollieren, um Geldwäsche und Steuerflucht vorzubeugen. Das teilte die Leiterin der Aufsichtsbehörde für nicht-finanzielle Unternehmen, Carlamara Sanchez, am Donnerstag (Ortszeit) mit.
Die 2015 von der Regierung gegründete Aufsichtsbehörde hatte seitdem zahlreiche wirtschaftliche Aktivitäten überprüft, darunter auch diejenigen der im Mittelpunkt des Briefkastenfirmen-Skandals stehenden Finanzkanzlei Mossack Fonseca. Sanchez sagte vor der Presse, aus rechtlichen Gründen könne sie keine spezifischen Angaben dazu machen, was die Überprüfung von Mossack Fonseca ergeben habe.
Panamas für organisierte Kriminalität zuständige Staatsanwaltschaft hatte Mitte der Woche erklärt, die Justiz werde „im Augenblick“ keine strafrechtlichen Maßnahmen gegen Mossack Fonseca einleiten. Zuvor hatten Beamte die Geschäftsräume der Kanzlei 27 Stunden lang durchsucht.
Die panamaische Vizepräsidentin und Außenministerin Isabel De Saint Malo erklärte unterdessen, ihr Land sei „bereit, den automatischen Informationsaustausch auf bilateraler Ebene sofort und komplett umzusetzen“. Das sei Mitgliedern der Organisation für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) wiederholt mitgeteilt worden. Außerdem sei Panama offen für einen „internationalen Dialog“ darüber, welche „multilaterale Mechanismen“ erforderlich seien, um diese Standards einzuführen. „Panamas Weg zu mehr Transparenz ist unumkehrbar“, heißt es in der Erklärung.
Durch Auswertung von elf Millionen Dokumenten hatte ein weltweites Journalistennetzwerk enthüllt, wie Mossack Fonseca dutzenden Spitzenpolitikern, Sportstars und anderen Prominenten durch Briefkastenfirmen erlaubt hatte, Vermögen in Steueroasen zu verschieben. Die Enthüllungen haben weltweit Steuerfahnder und Politiker auf den Plan gerufen.