„Musikland Österreich“? - Nur jeden Fünften interessiert Klassik
Linz (APA) - Ist Österreich wirklich ein „Musikland“, wie es immer wieder heißt? Denn nur knapp jeder Fünfte interessiert sich für klassisch...
Linz (APA) - Ist Österreich wirklich ein „Musikland“, wie es immer wieder heißt? Denn nur knapp jeder Fünfte interessiert sich für klassische Musik. Sechs Prozent spielen zurzeit ein Instrument. Das ist das am Freitag veröffentlichte Ergebnis einer Umfrage des Linzer Meinungsforschungsinstitutes IMAS.
Konkret gaben fünf Prozent der Ende 2015 befragten 1.015 Personen ab 16 an, dass sie sich „sehr“ für klassische Musik interessieren, weitere 13 Prozent zumindest einigermaßen - zusammen sind es 18 Prozent. Aber 66 Prozent schenken dieser Kunstform weniger Beachtung. Darunter befinden sich 44 Prozent, an denen diese Musikrichtung völlig vorbeigeht. Das zieht sich durch alle Bevölkerungsgruppen, nur in höheren Bildungsschichten und bei Personen über 60 scheint die Aufmerksamkeit höher.
Die Meinungsforscher erkundigten sich weiters nach der aktiven musikalischen Betätigung. Dabei gaben sechs Prozent an, sie würden zurzeit ein Instrument spielen, weitere 14 Prozent haben das früher einmal getan - somit insgesamt 20 Prozent der Befragten. Am häufigsten - 46 Prozent Nennungen - entlocken die Österreicher der Gitarre Töne, es folgen mit 34 Prozent die Blockflöte und mit 24 Prozent das Klavier, zwölf Prozent greifen beim Keyboard in die Tasten. Auf einstellige Prozentanteile kommen Schlagzeug, Akkordeon, Bass, Klarinette, Trompete, Querflöte, Flügelhorn, Tenorhorn, Orgel Saxofon und Violoncello. Überhaupt keine Anhänger fanden in der Befragung Fagott, Oboe, Posaune, Tuba, Bratsche und Geige.
Bei der Bekanntheit der klassischen Komponisten rangiert Wolfgang Amadeus Mozart mit 69 Prozent Nennungen ganz oben gefolgt von Ludwig van Beethoven (50 Prozent), Johann Strauss (42 Prozent) und Johann Sebastian Bach (33 Prozent). Im Durchschnitt konnte jeder Befragte die Namen von vier Komponisten nennen.
Zu Mozart fielen den Interviewten spontan vor allem „Salzburg“, „Mozartkugeln“ und „Wunderkind“ ein. Bereits an vierter Stelle wurden Werke von ihm genannt. Unter diesen haben „Die Zauberflöte“ und „Eine kleine Nachtmusik“ die größte Bekanntheit, es folgen - auf niedrigerem Niveau - „Don Giovanni“ und „Die Hochzeit des Figaro“. Immerhin ein Prozent der Befragten denkt, wenn es Mozart hört, an Falco. Dessen „Rock Me Amadeus“ erreichte als bis heute einziges deutschsprachiges Lied die Spitze der US-Billboard-Charts.
(Grafik 0432-16; Format 88 x 96 mm)
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