Beklemmende Bilder von Not und Profitgier
Von Simone Tschol...
Von Simone Tschol
Breitenwang –In wenigen Tagen startet das Kulturforum Breitenwang die neue Staffel des Filmcircle wieder mit zwei außergewöhnlichen Dokumentarfilmen im Veranstaltungszentrum Breitenwang.
Am Mittwoch, 20. April, um 20 Uhr, ist „Landraub“ zu sehen. Die beiden Filmemacher Kurt Langbein und Christian Brüser beschäftigen sich in ihrem 2015 gedrehten Dokumentarfilm mit der globalen Jagd nach Ackerland und deren fatalen Auswirkungen auf Bauern in den betreffenden Gebieten. Statt Nahrung für die Region wird in großem Stil für die Märkte der wohlhabenden Länder produziert. „Landgrabbing“ heißt die Praktik. Der Film porträtiert Investoren und ihre Opfer – und ihr Selbstbild könnte unterschiedlicher nicht sein. „Kolonialismus 2.0“ nennt es einer der Protagonisten, von „produktiver Nutzung“ redet die Gegenseite.
Tags darauf, am Donnerstag, 21. April, läuft „The True Cost – Der Preis der Mode“ im Veranstaltungszentrum. Beginn ist ebenfalls um 20 Uhr. Der amerikanische Regisseur Andrew Morgan beleuchtet in seinem 92 Minuten dauernden Werk die Fakten, die mit der Ausbeutung von Menschen in den Drittweltländern im Bereich der Bekleidungsindustrie ein erschreckendes Bild abgeben. Denn es gibt kaum einen Markt, bei dem Schein und Realität so weit auseinanderliegen wie in der Modeindustrie. Modeschauen mit Starmodels stehen sklavenähnlichen Produktionsbedingungen in so genannten Dritte-Welt-Ländern gegenüber. Der Film zeigt die Ausbeutungskette, die hinter jedem Kleidungsstück steht und rückt den humanitären Preis für unsere Modeschnäppchen ins Rampenlicht.
Tickets (6 Euro; Schüler und Studenten zahlen 4 Euro) gibt’s an der Abendkassa. Diese öffnet jeweils eine halbe Stunde vor Filmbeginn. Für beide Dokumentationen gibt es ein Kombiticket zum Preis von 10 bzw. 6 Euro.