Die Vilser sind seit 200 Jahren offizielle Tiroler
Erst nach den napoleonischen Kriegen wurde Tirols zweitkleinste Stadt 1816 zu einem offiziellen Teil Tirols. Das wird heuer gefeiert.
Von Alexander Paschinger
Vils –„Aus heutiger Sicht gesehen wanderten wir vom Rand Bayerns an den Rand Tirols“, erklärt Außerferns einziger Stadtchef, Günter Keller, in seinem Grußwort in der Jubiläumsschrift „200 Jahre Vils bei Tirol“. Am 14. April 1816 wurde in den Münchner Verträgen, einem Nachfolgevertrag des Wiener Kongresses, neben Salzburg auch das Amt Vils samt Musau „endgültig Österreich zugesprochen und somit an Tirol abgetreten“, schreibt auch LH Günther Platter in seinem Beitrag. Am 1. Mai zogen die bayrischen Truppen ab, mit dem 2. Mai 1816 waren die Vilser, deren Herz „immer schon tirolerisch schlug“, wie Keller überzeugt ist, endgültig auf Tiroler Boden zuhause.
Tatsächlich ist die Geschichte der Stadt Vils eine wechselvolle. 1337 zur Stadt erhoben, waren die Vilser Leibeigene unter der Herrschaft der Herren von Hohenegg, deren Wappen die Stadt übernommen hat. 1671 starben die Hohenegger aus und die Stadt kam zu Österreich, „aber nicht zu Tirol“, wie der Mitautor der Jubiläumsschrift, Reinhold Schrettl, betont.
Doch weil sich die Vilser eben immer schon eher tiroerisch fühlten, kämpften sie 1809 an der Seite Tirols und bei Vils war auch das Heerlager der Außerferner aufgeschlagen. Nach der Niederlage Napoleons und dem Wiener Kongress fiel es dann 1816 an Tirol als zweitkleinste Stadt des Bundeslandes.
„Der Spruch ,Es gait Männdla, Weibla und Vilsar‘ kommt aus meiner Sicht nicht von ungefähr“, sagt der stolze Stadtchef. Die Entwicklung der Stadt sei davon geprägt, „ihren Platz in Tirol zu finden“ und trotz Randlage „als Teil des Landes wahrgenommen zu werden“.