Promiskuität von Mäuseweibchen macht Nachwuchs nicht gesünder
Wien (APA) - Mäuseweibchen paaren sich oft mit mehreren Männchen. Das bringt eine größere genetische Vielfalt und sollte damit nach bisherig...
Wien (APA) - Mäuseweibchen paaren sich oft mit mehreren Männchen. Das bringt eine größere genetische Vielfalt und sollte damit nach bisheriger Hypothese die Widerstandsfähigkeit des Wurfs erhöhen. Forscher der Veterinärmedizinischen Universität Wien berichten nun aber im „Journal of Evolutionary Biology“, dass Nachkommen aus Einzelzeugung oder Vielmännerei nicht anders auf eine Salmonelleninfektion reagierten.
Ausgewählt werden die Sexualpartner von den Weibchen nach deren Duftmarkierungen. „Diese sagen viel über die Gesundheit und Widerstandsfähigkeit möglicher Partner aus“, erklärte Kerstin Thonhauser vom Konrad-Lorenz-Institut für Vergleichende Verhaltensforschung der Vetmeduni in einer Aussendung.
In der Studie der Forscher um Dustin Penn wurden Nachkommen, die von einem Vater und solche, die von mehreren Vätern gezeugt wurden, in zwei Gruppen geteilt und mit Salmonellen infiziert. Dabei zeigte sich generell eine sehr große Schwankungsbreite im Grad der Infektion, die Zahl der nachgewiesenen Salmonellen-Bakterien schwankte in beiden Versuchsgruppen gleichermaßen stark.
Dass die Nachkommen aus Mehrfachpaarung nicht widerstandsfähiger waren, reicht für Thonhauser aber noch nicht aus, die bestehende Hypothese ernsthaft ins Wanken zu bringen. „Es könnte ja sein, dass Mehrfachverpaarungen erst einen Vorteil bei einer Infektion mit mehreren Erregern bringen“, so die Forscherin, die in der Arbeit aber einen Anstoß für zukünftige Studien sieht.
In der Studie zeigte sich aber auch erstmals, dass den Weibchen eine Salmonelleninfektion viel stärker zusetzt als ihren männlichen Artgenossen. Bisher galten Männchen als anfälliger für einen Infekt mit diesem Erreger. Allerdings wurden in den meisten Studien bisher vor allem Männchen berücksichtigt und Weibchen aufgrund der körperlichen Unterschiede während des Reproduktionszyklus meist nicht berücksichtigt.
(S E R V I C E - Internet: http://dx.doi.org/10.1111/jeb.12854)