Schießen: Rio-Weltcup dient Österreichs Topschützen als Olympia-Check
Rio de Janeiro (APA) - Der angehende Olympia-Skeet-Schütze Sebastian Kuntschik sowie alle potenziellen österreichischen Anwärter auf einen d...
Rio de Janeiro (APA) - Der angehende Olympia-Skeet-Schütze Sebastian Kuntschik sowie alle potenziellen österreichischen Anwärter auf einen der vier sonst erreichten ÖOC-Quotenplätze (je zwei Luftgewehr, Kleinkaliber) nutzen ab Samstag über neun Tage beim Weltcup in Rio de Janeiro die Chance, den olympischen Schießplatz zu inspizieren. Diese Testbewerbe für die Spiele dienen auch der Österreich-internen Qualifikation.
Olivia Hofmann und Alexander Schmirl mit dem Luftgewehr sowie Stefan Raser und Gernot Rumpler im Kleinkaliber haben dem Österreichischen Schützenbund im Vorjahr Startplätze für die Spiele in Brasilien verschafft. Pluspunkte in der Entsendungsfrage gibt es dafür aber nicht, denn es sollen die aktuell formstärksten Aktiven im Zeichen der Olympischen Ringe um möglichst viele Ringe schießen.
Für die Vergabe der ÖOC-Tickets werden die Leistungen der EM im Februar in Györ sowie aller Weltcups von März bis Juni herangezogen. Und da hat Hofmann gleich zum Auftakt mit Rang zwei in Bangkok kräftig angeschrieben. In Rio versuchen nun Stephanie Obermoser und Franziska Peer nachzuziehen. Danach sind noch die Weltcups im Mai in München und im Juni in Baku ausständig.
Bei den Herren sind drei Rio-Tickets zu vergeben. Mit dem Luftgewehr und im Dreistellungsmatch tritt beim Rio-Testevent neben Rumpler und Schmirl Bernhard Pickl an. Im Kleinkaliber-Gewehr liegend sind Raser, Schmirl und Thomas Mathis nominiert. Der zweifache Olympia-Medaillengewinner Wolfram Waibel jun. begleitet die Sportler, der Vorarlberger war im Dezember als Gewehrschützen-Nationalcoach bestellt worden.
Der 46-Jährige wird ebenso auf die speziellen Bedingungen am Schießstand achten wie die Aktiven. Ganz besonders ist das bei Kuntschik der Fall, ist er durch das Österreichische Olympische Komitee (ÖOC) doch sogar schon für die Spiele nominiert. Der Salzburger hat seinen Formaufbau ganz auf August hingetrimmt. So hatte er es schon jahrelang gehalten, auch klappte es am 9. August 2015 mit dem Quotenplatz.
„Ich bin bisher sehr zufrieden“, nahm Kuntschik gegenüber der APA - Austria Presse Agentur zur Vorbereitung und der im März gestarteten, bisherigen Wettkampfsaison Stellung. „In Rio möchte ich ein Gefühl für den Stand bekommen, ihn kennenlernen. Es geht um den Hintergrund, die Lichtverhältnisse und den Wind. Es geht einfach darum, dass ich dann am Stand weiß, worauf ich achten muss.“
Erstmalig kommen nächste Woche in Rio neue Wurfmaschinen zum Einsatz. Eine nach dem Test-Event geplante Trainingswoche war nicht möglich, da an der Fertigstellung der Anlage weitergearbeitet wird. „Wir bekommen aber Ende April so eine Anlage auf unseren Stützpunkt in Leobersdorf“, verriet Trainer Josef Hahnenkamp. Er reist am Sonntag mit Kuntschik, Martin Feilhammer und Josef Erbschwendtner nach Rio.
Kuntschik begrüßt diese Möglichkeit natürlich. „Es geht darum, die Bedingungen von Rio so weit wie möglich zu simulieren.“ Der 27-jährige Salzburger wird ab Mai in Niederösterreich eher geblockt über mehrere Tage trainieren, sonst in Salzburg 5 km von ihm in Oberndorf entfernt oder die 150-km-Fahrt zum erprobten Weltcup-Schauplatz in München auf sich nehmen.