Weg zu größtem Wasserfall Tirols wieder geöffnet
Mit 1,5 Mio. Euro wurde der Weg hinauf zum Stuibenfall verlegt. Auf der neuen Trasse feiert der „Stuibn Run“ Premiere.
Von Matthias Reichle
Umhausen –Fast drei Jahre war der Weg hinauf zu Tirols höchstem Wasserfall gesperrt. „Zu gefährlich“ – so lautete das Urteil der Landesgeologie, nachdem auf der Strecke ein Wanderer von herabfallenden Steinen getötet worden war. Investitionen von rund 1,5 Mio. Euro und eine neue Trasse waren notwendig, um den beliebten Steig wieder zu öffnen – nun ist er fertig.
„Der Weg ist jetzt komplett anders“, betont Bürgermeister Jakob Wolf. Nach einem abschließenden Sicherheitscheck können sich Ausflügler ab sofort selbst ein Bild von der Anlage machen.
Herzstück ist eine 77,5 Meter lange Brücke über die so genannte Stuibenfallschlucht, die die Wanderer künftig weg von der Gefahrenstelle näher hin zum Wasserfall führt.
Über Stahltreppen und einen zwölf Meter hohen Treppenturm, mit dem ein 80 Grad steiler Geländeabschnitt überwunden wird, geht es weiter. Die technisch aufwändigen Arbeiten für eine 720-Stufen-Konstruktion wurden von der Spezialfirma HTB Imst ausgeführt.
„Nach menschlichem Ermessen ist die Sicherheit des Weges wiederhergestellt“, so Wolf. Die Kosten tragen Gemeinde und Land, vom Tourismusverband Ötztal kam viel Unterstützung, erklärt der Bürgermeister. Er betonte stets, dass die „relativ teure“ Lösung die einzige Möglichkeit sei, den Weg wieder freizugeben.
In Umhausen gab es auch Widerstand gegen die großen baulichen Eingriffe in das Naturschauspiel. Die Initiative „Pro Stuibenfall“ sprach sich gegen das Projekt mit Brücke und Treppenturm aus.
Während der Weg schon jetzt frei zugänglich ist, gibt es auch eine offizielle Eröffnungsveranstaltung. Am 21. Mai feiert der „Stuibn Run“ Premiere – ein 13 Kilometer langer Extremlauf, der von der Bergrettung organisiert wird.