Flüchtlinge - Rom hofft auf Einlenken Wiens im Streit um Brenner-Plan

Rom (APA) - Die italienische Regierung hofft auf ein Einlenken Wiens im Streit um den Brenner-Plan. Die österreichische Regierung werde ihre...

Rom (APA) - Die italienische Regierung hofft auf ein Einlenken Wiens im Streit um den Brenner-Plan. Die österreichische Regierung werde ihre Pläne zum Grenzmanagement rückgängig machen, sobald klar sei, dass es zu keiner „Flüchtlingsinvasion aus Süditalien“ kommen werde, sagte Vize-Innenminister Filippo Bubbico der italienischen Tageszeitung „Quotidiano Nazionale“ am Freitag.

Der Staatssekretär im Außenminister, Vincenzo Amendola, bezeichnete die Pläne für die Errichtung eines 250 Meter breiter Grenzzauns am Brenner als „gefährlich“. Er äußerte die Hoffnung, dass die österreichische Regierung nach den Präsidentschaftswahlen am 24. April wieder mehr Dialogbereitschaft zeigen werde. Die Kosten, die durch die Schließung des Brenners entstehen würden, seien enorm.

Die Südtiroler Forza Italia-Parlamentarierin Michaela Biancofiore forderte indes die Regierung von Premier Matteo Renzi auf, den italienischen Botschafter in Wien zurückzurufen. Damit würde die Regierung Renzi ein klares Zeichen des Protests gegen die harte Position der österreichischen Regierung setzen, so Biancofiore in einer Aussendung

Auch die italienische Bevölkerung sieht die Pläne für die Einführung von Grenzkontrollen kritisch. Laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Ixe seien 72 Prozent der Italiener gegen die Grenzsperre. 24 Prozent seien dagegen für Österreichs Linie.