Fast jeder zweite Bergunfall ereignete sich 2015 in Tirol
Die Tiroler Bergrettung zog am Freitag Bilanz über das vergangene Jahr. Von 111 Bergtoten kamen 15 bei Lawinen ums Leben.
Leutasch – Mit 5.900 der bundesweit 12.700 Bergunfällen hat sich im Jahr 2015 fast jeder zweite alpine Notfall in Tirols Bergen ereignet. Die Tiroler Bergrettung verzeichnete im Vorjahr 2.149 Einsätze und an die 26.000 Einsatzstunden. Diese Zahlen wurden am Freitag auf der Landesversammlung der Bergretter in Leutasch präsentiert.
Insgesamt sind in Tirol 4.279 Männer und 145 Frauen bei der Bergrettung tätig. 65 Bergrettungshunde versehen hierzulande ihren Dienst. 111 Bergtote wurden im Jahr 2015 in Tirol verzeichnet, österreichweit waren es 286 Todesopfer. 15 der Tiroler Todesopfer kamen bei Lawinen ums Leben. Insgesamt gab es 2015 162 Lawinenunfälle im Land.
Neue Einsatztaktik für Bergung aus Gletscherspalten
Bei Bergungen aus Gletscherspalten sind in Tirol ausschließlich Einsatzkräfte der Bergrettung zuständig, hieß es. Die Betreiber von Rettungs- und Notarzthubschraubern würden diese Aufgabe nämlich „auslagern“. Es werde aber eine dezentral organisierte Kooperation mit den Betreibern geben.
Hintergrund ist, dass künftig keine Treibstoffe mehr im Inneren der Helikopter, sondern nur mehr als Außenlast transportiert werden dürfen. Für eine professionelle Spaltenbergung im Hochgebirge werde aber Benzin etwa für den Betrieb von Seilwinden, Schremmhämmern oder Aggregaten benötigt. Weil aber Hubschrauber mit Außenlasten von ihren zentraler gelegenen Basen zu den jeweiligen Gemeinden und Regionen zu lange unterwegs wären, wird die Spezialausrüstung für Spaltenbergungen auf Gletschern künftig bei der lokalen Ortsstelle der Bergrettung deponiert. Von dort wird die Ausrüstung dann gemeinsam mit Bergrettern zum jeweiligen Einsatzort geflogen.