Flüchtlinge - Merkel reist mit Tusk und Timmermans in die Türkei

Berlin/Ankara/Athen (APA/dpa/AFP) - Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel will nach EU-Angaben am Samstag kommender Woche (23. April) in die ...

Berlin/Ankara/Athen (APA/dpa/AFP) - Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel will nach EU-Angaben am Samstag kommender Woche (23. April) in die Türkei fliegen. Wie die Vertretung der Mitgliedstaaten am Freitag mitteilte, wird sie gemeinsam mit EU-Ratspräsident Donald Tusk und EU-Vizekommissionspräsident Frans Timmermans die Stadt Gaziantep besuchen.

Gaziantep liegt im Süden des Landes unweit der Grenze zu Syrien und beherbergt zahlreiche syrische Bürgerkriegsflüchtlinge. Hintergrund der Reise ist nach Angaben aus Brüssel das neue Flüchtlingsabkommen der EU mit der Türkei. Es sieht die Rückführung aller Migranten vor, die illegal aus der Türkei auf griechische Inseln übersetzen. Für jeden Syrer, der von den griechischen Inseln in die Türkei zurückgebracht wird, soll im Gegenzug einer legal und auf direktem Weg in die EU kommen können. Die EU hat der Türkei außerdem Milliardenhilfen und Visafreiheit in Aussicht gestellt.

Von wem Merkel, Tusk und Timmermanns in Gaziantep empfangen werden, blieb zunächst unklar. Der türkische Ministerpräsident Ahmet Davutoglu wollte Merkel und EU-Vertreter nach seinen Angaben ursprünglich an diesem Samstag - also eine Woche vor dem nun geplanten Besuch - in Gazianteps Nachbarprovinz Kilis treffen.

In der Stadt Kilis sind in dieser Woche an drei aufeinanderfolgenden Tagen allerdings Raketen eingeschlagen, die von der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) aus Syrien abfeuert worden waren. Insgesamt starben zwei Menschen, mehr als 20 weitere wurden verletzt.

Das Auswärtige Amt in Berlin rät von Reisen in das Grenzgebiet zu Syrien und zum Irak dringend ab und nennt dabei auch Gaziantep. In der Region agiert die Terrormiliz IS. Erst am Dienstag war der IS-kritische syrische Journalist Mohammed Sahir al-Sherkat an Verletzungen gestorben, die er bei einem Attentat in der Stadt Gaziantep erlitten hatte. Zu dem Anschlag auf den 36-Jährigen bekannte sich der IS.