Flugsport - Arch freut sich auf „Heim-Heim-Rennen“ in Spielfeld

Spielberg/Wien (APA) - Mit Spannung wird der zweite Bewerb der Red Bull Air Race in einer Woche in Spielberg erwartet. Die Piloten scharren ...

Spielberg/Wien (APA) - Mit Spannung wird der zweite Bewerb der Red Bull Air Race in einer Woche in Spielberg erwartet. Die Piloten scharren schon in den Startlöchern, allen voran der gebürtige Steirer Hannes Arch, der eine gute Basis für den Gewinn des WM-Titels legen will. „Es ist ein Heim-Heim-Rennen für mich. Es bedeutet mir viel, zu Hause zu fliegen“, sagte der 48-Jährige am Freitag bei einem Pressegespräch in Wien.

Nach dem Saisonauftakt in Abu Dhabi zieht die Flugsportkarawane am 23. und 24. April weiter in die Obersteiermark nach Spielfeld. Mit dabei ist erstmals auch eine Frau. Die französische Kunstflugpilotin Melanie Astles geht in der sogenannten „Challenger Class“ an den Start. „Es ist ein Traum für mich, ich habe hart dafür gearbeitet“, sagte die fünffache französische Kunstflugmeisterin im Interview mit der APA - Austria Presse Agentur. „Ich bin sicher, dass ich dieses Rennen niemals vergessen werde.“ Die 33-Jährige hofft, dass sie mit ihrer Teilnahme am Red Bull Air Race auch andere Pilotinnen inspirieren kann.

Ihre Kollegen haben Astles „sehr nett aufgenommen“ und sie mit Informationen und Tipps versorgt, sagte sie. Im Bewerb sieht die Französin keinen Unterschied zwischen weiblichen und männlichen Piloten. „Wir haben alle das selbe Flugzeug, wir haben die gleiche Flugbahn und die selbe Uhr. Der Unterschied ist lediglich die Fähigkeit eines jeden Piloten“, so Astles, die schon als Kind Pilotin werden wollte.

„Es ist schon eine coole Sache, wenn eine Frau mitmacht“, sagte Hannes Arch angesprochen auf Melanie Astles. Sie werde es anfangs nicht leicht haben, „gegen diese Männerpower“ anzukämpfen. Es gebe nur wenige Frauen, die ein so hohes Level hätten. Der Rest sei Übung und Erfahrung. „Ich sehe das allerdings ganz nüchtern, Frauen haben weder Vor- noch Nachteile als Pilotin. Wenn sie ihre Leistung bringen, dann respektiert man das“, meinte Arch.

Nach einigen Pannen im Vorjahr hat Arch nun seine Gesamtstrategie für die kommenden Jahre neu definiert. Sein Team wurde aufgerüstet, um dem Sportler organisatorisch einiges abzunehmen. „Ich habe für mich mehr Zeit“, sagte Arch. Der Pilot verspüre den Stress nicht mehr so schlimm, den er als Lokalmatador vor allem vor einem Heimrennen in Österreich stets hatte.

Nachdem er die Weltmeisterschaften 2010 und 2014 als Vize-Weltmeister beendet hatte, will sich Arch den WM-Titel nun wieder zurückholen. In der Steiermark will er unbedingt seinen ersten Heimsieg. „Der Druck ist sicher höher, das kannst du nicht schön reden“, sagte der Pilot zur APA. „Ich hätte mir in den letzten beiden Jahren mehr erwartet. Ich bin nun wirklich motiviert.“ Bei der artistischen Pylonen-Fliegerei in den 370 km/h schnellen Propeller-Fluggeräten setzt Arch vor allem auf die Unterstützung der heimischen Fans. „Oben bekommt man zwar nichts mit von der Heimat, aber es fühlt sich gut an.“