Ägyptische Sicherheitskräfte setzen Tränengas gegen Demonstranten ein

Kairo/Riad (APA/dpa) - Ägyptische Sicherheitskräfte haben eine Demonstration gegen die geplante Abtretung zweier Inseln im Roten Meer an Saudi-Arabien mit Gewalt aufgelöst. Wie Augenzeugen und lokale Medien berichteten, versammelten sich am Freitag Dutzende Menschen in der Stadt Giseh im Westen der Hauptstadt Kairo. Die Polizei habe die Demonstranten mit Tränengas zerstreut.

Mindestens zwölf Menschen seien festgenommen worden, berichtete die Zeitung „Al-Masry al-Youm“. Die Demonstranten waren einem Online-Aufruf von Aktivisten und der verbotenen Muslimbruderschaft gefolgt. Seit Präsident Abdel Fattah al-Sisi an der Macht ist, sind Demonstrationen in Ägypten eine Seltenheit. Sie müssen von der Polizei genehmigt werden.

Die ägyptische Regierung hatte diese Woche verkündet, die Inseln Tiran und Sanafir an Saudi-Arabien zu überlassen. Die strategisch wichtigen Inseln am Eingang zum Golf von Akaba waren seit 1950 unter Aufsicht Ägyptens. Kritiker erklärten, Al-Sisi habe sie im Gegenzug für Gelder aus Saudi-Arabien abgegeben. Der Präsident bestreitet dies. Seit dem Sturz des frei gewählten islamistischen Präsidenten Mohammed Mursi durch das Militär im Sommer 2013 erhält Ägypten von der Ölmonarchie Unterstützung in Milliardenhöhe.