Abschiebung weiterer Taiwanesen nach China verhindert
Taipeh/Peking/Kuala Lumpur (APA/dpa) - Taiwanesische Diplomaten haben nach eigenen Angaben die Abschiebung von 20 in Malaysia inhaftierten B...
Taipeh/Peking/Kuala Lumpur (APA/dpa) - Taiwanesische Diplomaten haben nach eigenen Angaben die Abschiebung von 20 in Malaysia inhaftierten Bürgern Taiwans nach China verhindert. Nach eintägigen Verhandlungen mit Malaysia und China seien die mutmaßlichen Telefonbetrüger in ihre Heimat zurückgeschickt worden, teilte das Außenministerium in Taipeh am Freitag mit.
Peking habe die malaysische Regierung gebeten, sie zusammen mit einer Gruppe von Chinesen nach China abzuschieben, sagte der Vorsitzende der taiwanesischen „New Power Party“, Huang Kuo-chang, im Parlament in Taipeh.
Ende März hatte die Polizei in Malaysia nach Angaben des taiwanesischen Außenministeriums 65 Chinesen, 53 Taiwanesen und zwei Malaysier wegen des Verdachts auf grenzüberschreitenden Telekommunikationsbetrug festgenommen. Demnach hatten 52 der Taiwanesen zudem gegen Einwanderungsgesetze verstoßen; sie wurden in Haftanstalten der malaysischen Einwanderungsbehörde gebracht. Nach der Heimkehr ihrer 20 Landsleute werde auch über eine Rückkehr der übrigen 32 Bürger Taiwans verhandelt, hieß es vom Außenministerium.
Auf chinesischen Druck hatte Kenia vergangene Woche 45 Taiwanesen nicht in ihre Heimat, sondern nach China abgeschoben. Dort wurden sie verdächtigt, mit 32 ebenfalls ausgelieferten Chinesen an einem Telefonbetrug beteiligt gewesen zu sein. Um die Abschiebung entbrannte ein diplomatischer Streit, der das ohnehin angespannte Verhältnis zwischen China und Taiwan schwer belastete. China betrachtet die demokratische Inselrepublik als abtrünnige Provinz.