Erste Liga

2:2 gegen Kapfenberg: Wacker scheitert an eigener Emotion

Wacker-Torschütze Alexander Gründler (re.) gegen Kapfenbergs Marco Perchthold.
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Der FC Wacker verpasste beim 2:2 in Kapfenberg den dritten Erste-Liga-Dreier in Folge. Den Steirern gelang der Ausgleich in der 90. Minute. Auch der LASK ließ beim FAC spät Punkte liegen

Aus Kapfenberg: Tobias Waidhofer

Kapfenberg – Kultig präsentierte sich in Kapfenberg der Stadionsprecher: Kurz vor dem Anpfiff des FC-Wacker-Gastspiels in der Steiermark forderte er die 22 Akteure nämlich auf, sich doch ein Beispiel am Europa-League-Kracher zwischen Liverpool und Dortmund (4:3) zu nehmen.

Ganz so temporeich und packend wie am Donnerstagabend an der Anfield Road ging’s im Franz-Fekete-Stadion dann doch nicht zu. Trotzdem entwickelte sich eine ansehnliche Partie, in der die Kapfenberger den besseren Start erwischten: Nach drei Minuten schrammte Sebastian Siller knapp an einem Eigentor vorbei, in der neunten Minute sorgte ein Freistoß von Marco Perchtold für Gefahr.

Doch dann folgte jene Szene, die man getrost auch als Explosion des Alex Gründler bezeichnen könnte. Nachdem der Schwazer in den jüngsten zwei Partien durch viele Kilometer und eben auch einige vergebene Chancen aufgefallen war, fasste sich der 21-Jährige in der zehnten Minute ein Herz: Gründler startete 30 Meter vor dem Tor einen Sololauf, den er mit einem fulminanten Schuss zum 1:0 für die Innsbrucker abschloss.

In der Folge hatte die Truppe von Klaus Schmidt, der erstmals im Frühjahr zum zweiten Mal in Folge auf die gleiche Startelf setzte, alles im Griff. Auch die zweiten Bälle holten sich in dieser Phase fast immer die Schwarzgrünen. Und Deutschmann (28.) sowie Gründler (30.) kamen dem 2:0 ziemlich nahe. Erst ab der 35. Minute kam Kapfenberg besser ins Spiel. Vor allem das Tempo von Joao Victor schien ein ständiger Gefahrenherd. Und nach einer Hereingabe des Brasilianers vergab Landsmann Elias die beste Möglichkeit der Steirer (38.) in Halbzeit eins – der FC Wacker ging mit einer 1:0-Führung in die Pause.

Doch zu Beginn der zweiten Halbzeit zeigten die Falken, warum sie in der Rückrundentabelle auf Rang drei liegen. Die Truppe von Ex-Wacker-Kicker Kurt Russ kam deutlich aggressiver aus der Kabine und in der 51. Minute hätte Dominik Frieser eigentlich der Ausgleich gelingen müssen. Doch Wacker-Keeper Pascal Grünwald rettete.

Fünf Minuten später war’s dann aber passiert: Gerald Nutz durfte sich im Strafraum viel zu leicht durchsetzen, das Foul von Jürgen Säumel war ein klares. Den fälligen Elfmeter verwandelte Perchtold eiskalt – 1:1 (56.).

Trainer Schmidt reagierte mit dem Ruf: „Two minutes, Henrik.“ Adressat war Henrik Ojamaa, der zwei Minuten später für Thomas Pichlmann aufs Feld kam. Und der Este nahm sofort Einfluss. Und wie: Nach einem Meusburger-Fehler schnappte er sich das Leder, stürmte auf und davon und bewies beim Abschluss Coolness (65.). Der Jubel über seinen Debüttreffer im schwarzgrünen Dress war dann einer, der viel Erleichterung ausdrückte.

In der Defensive war bei einem Elias-Kopfball dann noch Grünwald in extremis gefordert (70.). Eine ganz starke Parade. Doch es reichte nicht, weil Joao Victor in der 90. Minute aus einem Konter (!) das 2:2 gelang. Zuvor waren bei einem Angriff zu viele Tiroler aufgerückt – viel unnötiger kann man Punkte nicht liegen lassen.

Erste Liga, 28. Runde

Kapfenberger SV - Wacker Innsbruck 2:2 (0:1)

Tore: Perchtold (56./Elfer), Joao Victor (90.) bzw. Gründler (11.), Ojamaa (65.)

FC Liefering - Austria Klagenfurt 3:1 (1:1)

Tore: Atanga (42., 54.), M. Berisha (70.) bzw. Miesenböck (30.)

FAC - LASK Linz 2:2 (1:1)

Tore: Aydogdu (10., 92.) bzw. Huspek (8.), Luckeneder (79.)

SC Wr. Neustadt - SC Austria Lustenau 1:1 (0:1)

Tore: Sittsam (67./Elfer) bzw. Wießmeier (27./Elfer).

Rot: Bolter (Lustenau/39.)

Austria Salzburg - SKN St. Pölten 0:1 (0:1)

Tor: Mader (31.)