Spanien: Chef von Anti-Korruptions-Organisation unter Betrugsverdacht
Madrid (APA/AFP) - Die spanische Polizei hat den Chef der Anti-Korruptions-Organisation Manos Limpias festgenommen, die als Nebenklägerin in...
Madrid (APA/AFP) - Die spanische Polizei hat den Chef der Anti-Korruptions-Organisation Manos Limpias festgenommen, die als Nebenklägerin in dem Korruptionsprozess gegen die spanische Infantin Cristina auftritt. Gegen die Organisation von Miguel Bernad und gegen die Organisation Ausbanc wird wegen Betrugs, Erpressung und des Verdachts ermittelt, Teil einer kriminellen Vereinigung zu sein, wie am Freitag verlautete.
Ausbanc vertritt Bankkunden. Neben den beiden Spitzenvertretern wurden laut Polizei insgesamt neun weitere Mitarbeiter von Manos Limpias und Ausbanc festgenommen, hieß es aus Justizkreisen. Beide Organisationen sollen „große Geldsummen“ von Unternehmen, Institutionen und Einzelpersonen verlangt haben, um im Gegenzug Klagen fallen zu lassen, lauten die Anschuldigungen nach Polizeiangaben. Manos Limpias (Saubere Hände) wurde im Zuge der Affäre und des Prozesses gegen die Infantin und ihren Ehemann Inaki Urdangarin bekannt.
Der 50-jährigen Cristina wird Beihilfe zum Steuerbetrug in der Korruptionsaffäre ihres Mannes vorgeworfen. Urdangarin wird verdächtigt, von seinen Kontakten zur Königsfamilie profitiert zu haben. Dem früheren Profi-Handballspieler und seinem ehemaligen Geschäftspartner Diego Torres wird zur Last gelegt, über ihre gemeinnützige Noos-Stiftung rund sechs Millionen Euro aus der Staatskasse veruntreut und das Geld anschließend in der Firma Aizoon gewaschen zu haben. Infantin Cristina und ihr Ehemann waren bis 2006 in führenden Positionen in der Stiftung tätig. Außerdem gehörte dem Paar zu gleichen Teilen das Unternehmen Aizoon, das in Gerichtsdokumenten als „Tarnfirma“ bezeichnet wird.