Mehrere Tote bei schwerem Nachbeben in Japan

Tokio (APA/AFP/dpa/Reuters) - Nach dem schweren Erdbeben in Südjapan in der Nacht zum Samstag ist die Opferzahl weiter gestiegen. Mindestens...

Tokio (APA/AFP/dpa/Reuters) - Nach dem schweren Erdbeben in Südjapan in der Nacht zum Samstag ist die Opferzahl weiter gestiegen. Mindestens sieben Menschen seien ums Leben gekommen, teilten die Behörden in der Präfektur Kumamoto mit. Nach Angaben des TV-Senders „NHK“ wurden bereits 13 Tote geborgen. Mindestens 760 Menschen wurden demnach verletzt.

Das Beben erschütterte die Region Kyushu am Samstagmorgen um 01.25 Uhr Ortszeit (Freitag 18.25 Uhr MESZ). Die US-Erdbebenwarte USGS sprach von einem Beben der Stärke 7,0, die japanische Meteorologiebehörde nannte den Wert von 7,3. Zahlreiche Gebäude wurden beschädigt.

Helfer suchten am Samstag weiter nach Verschütteten. Etwa 80 Menschen würden noch in den Trümmern vermutet, sagte der leitende Kabinettssekretär Yoshihide Suga. Ein Regierungssprecher in Tokio kündigte die Entsendung von 20.000 Soldaten in die Katastrophenregion an.

Örtlichen Medienberichten zufolge wurden in drei Ortschaften der Provinz Kumamoto mehrere Menschen von Erdrutschen erfasst. Viele Häuser sind zerstört. In der Ortschaft Minamiaso ging ein gewaltiger Erdrutsch nieder und verschüttete eine Straße. Eine Straßenbrücke wurde ebenfalls schwer beschädigt. Vereinzelt brachen Feuer aus.

Zehntausende von Menschen waren von der Gas- und Stromversorgung abgeschnitten. Das Rathaus der Stadt Uto stürzte teilweise ein. Auch das Dach des Flughafens von Kumamoto brach ein, verletzte wurde Medienberichten zufolge dabei jedoch niemand. Sämtliche Flüge von und zu dem Flughafen wurden gestrichen.

Die drei Kernkraftwerke in der Umgebung meldeten keine Störungen. Auf Kyushu sind zahlreiche Produktionsstätten angesiedelt, unter anderem aus der Auto-, Stahl-und Schiffbauindustrie. Eine anfängliche Tsunami-Warnung wurde wieder aufgehoben.

Unterdessen kam es an dem in der Region gelegenen Vulkan Aso zu einer kleineren Eruption. Sie sei jedoch nicht auf das Beben zurückzuführen, hieß es.

Die Region war erst am Donnerstag von einem schweren Beben heimgesucht worden. Dabei waren mindestens neun Menschen ums Leben gekommen und mehr als 1.100 verletzt worden. „Das jüngste Beben fühlte sich so stark wie das ursprüngliche an - oder noch stärker“, sagte Shotaro Sakamoto von der Präfektur in Kumamoto. Auf den Straßen liefen viele Menschen „in Panik“ herum.

Für Samstag war ein Besuch des japanischen Ministerpräsidenten Shinzo Abe in Kyushu angekündigt. Japan ist eines der am stärksten von Erdbeben gefährdeten Länder der Welt.