Walking On Cars - Musizieren mit Blick auf die irische See

Wien (APA) - Die irische Band Walking On Cars sieht sich von der Landschaft ihrer Heimat, dem kleinen Ort Dingle auf der gleichnamigen Halbi...

Wien (APA) - Die irische Band Walking On Cars sieht sich von der Landschaft ihrer Heimat, dem kleinen Ort Dingle auf der gleichnamigen Halbinsel, beeinflusst. Zum Proben begibt sich das Quartett regelmäßig in ein Cottage. „Wenn man aus dem Fenster schaut, blickt man auf das Meer, Inseln, Klippen und Berge“, schwärmte die Band, die ihr Album „Everything This Way“ in Wien vorstellte, im Interview mit der APA.

„Immer wenn wir eine Pause einlegen, gehen wir raus und genießen die pittoreske Gegend. Wenn wir weitermachen, sind wir erholt und erschaffen diesen verrückten Sound“, erzählte Bassist Paul Flannery am Freitag, bevor die Gruppe im Lokal Supersense vier ihrer Stücke für auserwählte Gäste live mit Leidenschaft darbot. Am 7. Mai wollen Walking On Cars im Flex einem größeren Publikum Songs wie die Singles „Speeding Cars“ und „Catch Me If You Can“ schmackhaft machen.

Zurück auf die grüne Insel: „Vielleicht klingt das komisch, aber die Umgebung inspiriert uns wirklich sehr. Unser Sound ist groß und üppig wie die Landschaft“, sagte Flannery. „Wir haben ein Haus nahe am Strand in der Mitte von nirgendwo. Das ist quasi unser Hauptquartier“, ergänzte Gitarrist Dan Devane. „Wir verbringen dort viel Zeit miteinander, sitzen am Kaminfeuer und machen uns keinen Stress. Wir arbeiten an Songs, wenn wir dazu bereit sind und es uns wirklich Spaß macht.“

Früh haben die Mitglieder von Walking On Cars mit dem Musizieren begonnen. „In Irland wird in der Schule ständig gesungen“, lachte Flannery. „Man geht mit den Eltern ins Pub, wo auch immer irgendjemand singt. Und viele Familien musizieren zu Hause.“ So richtig zu Rock-Instrumenten griffen die vier Herrschaften und ihre Kollegin Sorcha Durham (Piano) im frühen Teenageralter. Gekannt haben sich die fünf Freunde seit ihrer Schulzeit, 2010 wurde die Band aus der Taufe gehoben.

„Am Anfang nahmen wir das nicht ernst“, schilderte Flannery. „Wir wollten bloß ein, zwei Wochen zusammen Musik machen. Dann haben wir ein paar Konzerte gegeben. Die waren nicht mal gut, aber uns war sofort klar, dass wir genau das tun wollen. Also haben wir unsere normalen Jobs geschmissen und die Band gegründet.“ In ihrer Heimat erarbeiteten sich Walking On Cars mit ihrer Mischung aus Indie, Pop, Rock und einer Spur Folklore eine solide Fanbasis.

„Wir verbrachten ein gutes Jahr damit, Songs zu schreiben und durch Irland zu touren“, betonte Devane. „Wir bespielten jeden noch so kleinen Veranstaltungsort, um unsere Musik unter die Leute zu bringen.“ Dabei sind laut Durham die meisten Songs des Albums entstanden: „Für uns war es wichtig herauszufinden, welchen Sound wir wollen, wie die Dynamik zwischen uns funktioniert. Wir hatten am Anfang ja überhaupt keine Ahnung, was wir tun sollten.“

Das galt auch für Sänger Patrick Sheehy, dem die Aufgabe zufiel, die Texte zu verfassen. „In Englisch war ich stets eher schlecht“, grinste dieser. „Und doch sprudelten die Worte plötzlich aus mir raus, ich kann das nicht erklären.“ Dazu sagte Durham in Richtung des Frontmans: „Ich hörte von mehreren Leuten, dass man die Texte mit all den Metaphern und Wortspielen wie Gedichte lesen kann. Du bist also ein Poet!“ Eine Aussage, die kollektives Gelächter in der Runde hervorrief. Die sympathischen Iren verstehen sich sowohl auf der Bühne als auch abseits davon spürbar gut.

(S E R V I C E - Bandseite im Internet: http://www.walkingoncars.com)

(Das Gespräch führte Wolfgang Hauptmann/APA)