Kurzes Treffen des Papstes mit Bernie Sanders

Washington/Vatikanstadt (APA) - Der demokratische US-Präsidentschaftsbewerber Bernie Sanders ist Samstag früh mit Papst Franziskus zusammengetroffen. Er fühle sich geehrt über die kurze Begegnung in der päpstlichen Residenz, sagte Sanders laut US-Medien, wie Kathpress berichtet. Er habe dem Papst für die „unglaubliche Rolle“ gedankt, die er „auf diesem Planeten“ spiele.

Franziskus sei „eine außergewöhnliche Persönlichkeit, nicht nur in der Welt von heute, sondern der Zeitgeschichte überhaupt“, so Sanders. Zudem habe er in dem Gespräch die Notwendigkeit eines Wirtschaftssystems betont, das „auf Moral und nicht auf Habgier basiert“.

Sanders war einer der Referenten bei der bis Samstagabend dauernden vatikanischen Konferenz zum 25. Jahrestag der Sozialenzyklika „Centesimus Annus“. Veranstaltet wird die Tagung von der Päpstlichen Akademie für Sozialwissenschaften. Papst Franziskus war Samstag früh zu einem Besuch von Flüchtlingen auf der griechischen Insel Lesbos aufgebrochen.

Die Rede von Sanders am Freitag im Vatikan war angesichts des Präsidentschaftswahlkampfs bei US-Katholiken auf ein gemischtes Echo gestoßen „Es war ein Fehler, jemanden einzuladen, der für das Präsidentenamt kandidiert“, kritisierte die mit Hillary Clinton sympathisierende Laienorganisation „Catholics in Alliance for the Common Good“. Es sei nicht gut für den Papst, „wenn es so aussieht, als zöge er einen Kandidaten einem anderen vor“, so die Organisation.