150 Paddler wollen auf Bedrohung der Balkan-Flüsse aufmerksam machen
Bohinj (Wochein) (APA) - Um ein Zeichen gegen etwa 2.700 Wasserkraftwerke zu setzen, die zwischen Slowenien und Albanien geplant sind, sind ...
Bohinj (Wochein) (APA) - Um ein Zeichen gegen etwa 2.700 Wasserkraftwerke zu setzen, die zwischen Slowenien und Albanien geplant sind, sind am Samstag auf der Save 150 Paddler zur „Balkan Rivers Tour“ aufgebrochen. Die von Riverwatch und EuroNatur ins Leben gerufene Aktion soll auf die drohende Zerstörung der Balkan-Flüsse durch den Ausbau der Wasserkraft aufmerksam machen.
Angeführt vom ehemaligen slowenischen Olympioniken Rok Rozman werden in den nächsten 35 Tagen Kajakfahrer aus ganz Europa die schönsten und am stärksten bedrohten Flüsse befahren. Eine derartige Aktion gab es in Europa bisher noch nie.
Der Startschuss fiel auf dem Bohinjsee im Triglav Nationalpark, durch den einer der Quellflüsse der Save fließt. Dabei formierten sich die Paddler um die Botschaft „Save our Rivers - Stop the Dams!“. In den nächsten fünf Wochen werden die Kajakfahrer insgesamt 18 Flüsse in Slowenien, Kroatien, Bosnien-Herzegowina, Montenegro, Mazedonien und Albanien befahren. An vielen Flussstrecken sind Veranstaltungen geplant, um lokale Initiativen bei ihrem Einsatz gegen die Staudammprojekte zu unterstützen.
„Diese einzigartige Aktion zeigt, dass die Balkanflüsse mehr sind als Lieferanten von Megawattstunden. Sie sind Erlebnis- und Lebensraum für Mensch und Tier. Dieses europäische Naturerbe müssen wir gegen die Profitinteressen der Firmen und Banken verteidigen,“ so Ulrich Eichelmann von Riverwatch, Koordinator der Kampagne „Rettet das Blaue Herz Europas“.
Noch sind die meisten Projekte nicht umgesetzt. Doch die Zeit drängt. „Als ich ein Kind war, hab ich davon geträumt, eine Olympiamedaille im Rudern zu gewinnen. Als Erwachsener will ich helfen, die Flüsse zu retten. Für die Medaille hat es nicht ganz gereicht, aber ich werde alles daran setzen die Balkanflüsse zu schützen. Ich lade alle Paddler Europas dazu ein, bei der Tour mitzumachen und uns bei diesem Bemühen zu unterstützen“, sagte Rozman, Initiator und Leiter der „Balkan Rivers Tour“.
Die Tour endet am 20. Mai in Albanien mit der Übergabe einer Petition an Premierminister Edi Rama zum Schutz der Vjosa, dem letzten großen Wildfluss Europas außerhalb Russlands. Auch hier sind Staudämme geplant. „Wir wollen diese Dämme verhindern und stattdessen erreichen, dass die gesamte Vjosa zum Nationalpark erklärt wird. Das wäre der erste Wildfluss-Nationalpark Europas“, sagt Theresa Schiller, Koordinatorin der Kampagne „Rettet das Blaue Herz Europas“ bei der Stiftung EuroNatur.