Mexikos Verteidigungsminister entschuldigte sich für Folterfall
Mexiko-Stadt (APA/dpa) - Mexikos Verteidigungsminister hat sich für die Folterung einer 22-jährigen Frau durch Armeeangehörige entschuldigt....
Mexiko-Stadt (APA/dpa) - Mexikos Verteidigungsminister hat sich für die Folterung einer 22-jährigen Frau durch Armeeangehörige entschuldigt. „Es ist notwendig, dass wir öffentlich unsere Empörung wegen dieser bedauerlichen Tat zeigen“, sagte General Salvador Cienfuegos laut einer Mitteilung der Streitkräfte vom Samstag vor rund 30.000 Soldaten.
Er bitte die Gesellschaft um Verzeihung, sagte demnach der Oberbefehlshaber des mexikanischen Heers weiter. Die für das Land sehr außergewöhnliche Geste wurde für alle Militärangehörige live übertragen.
Vor zwei Tagen hatte der Fernsehsender Teleformula ein vierminütiges Video veröffentlicht, auf dem zu sehen ist, wie eine Gefangene von zwei Soldaten und einer Polizistin gefoltert wird. Der Frau, einem mutmaßlichen Mitglied eines Drogenkartells, wird ein Plastiksack über den Kopf gezogen, während sie weint. Der Fall ereignete sich der Mitteilung zufolge vor 14 Monaten. Mindestens zwei Armeeangehörige seien später deswegen festgenommen worden.
UN-Agenturen und andere internationale Organisationen werfen den mexikanischen Sicherheitskräften häufige Menschenrechtsverletzungen vor. In Mexiko sei Folter eine gängige Praxis. In dem nordamerikanischen Land tobt seit Jahren ein blutiger Krieg zwischen Drogenbanden und den Staatskräften.