Suu Kyis Regierung in Myanmar ließ 83 politische Gefangene frei
Yangon (Rangun) (APA/dpa) - Die erste zivile Regierung Myanmars seit Jahrzehnten hat weitere 83 politische Gefangene freigelassen. Präsident...
Yangon (Rangun) (APA/dpa) - Die erste zivile Regierung Myanmars seit Jahrzehnten hat weitere 83 politische Gefangene freigelassen. Präsident Htin Kyaw begnadigte sie am Sonntag, wie die staatliche Presse berichtete. Er kündigte an, alle wegen Kritik an Vorgängerregierungen eingesperrten Menschen zügig freizulassen. Wie viele noch im Gefängnis waren, war aber unklar.
Htin Kyaw ist ein Vertrauter von Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi, die de facto die Regierung führt. Die noch vom Militär diktierte Verfassung verwehrt ihr das Präsidentenamt. Sie schaffte für sich den Posten als „Staatsberaterin“, um ressortübergreifend agieren zu können. Sie ist außerdem Außenministerin.
Unter den Freigelassenen waren nach Angaben von Angehörigen fünf Journalisten, die 2014 zu je zehn Jahren Haft verurteilt worden waren. Sie hatten über den angeblichen Bau einer Chemiewaffenfabrik berichtet. Anfang April waren schon fast 200 politische Gefangene freigekommen. Die neue Regierung ist seit drei Wochen im Amt.
Myanmar war jahrzehntelang eine Militärdiktatur. 2011 trat eine halb zivile Übergangsregierung an. Suu Kyi gewann im November 2015 bei Wahlen die absolute Mehrheit im Parlament. Das Militär hat sich per Verfassung aber 25 Prozent der Sitze gesichert. Damit kann es Verfassungsänderungen verhindern.