Referendum über Ölbohrungen in Italien begonnen
Rom (APA) - In Italien sind seit 07.00 Uhr die Wahllokale für ein Referendum über eine mögliche Einstellung der Öl- und Gasbohrungen vor den...
Rom (APA) - In Italien sind seit 07.00 Uhr die Wahllokale für ein Referendum über eine mögliche Einstellung der Öl- und Gasbohrungen vor den Küsten des Landes offen. Gewählt wird bis 23.00 Uhr. Damit die Volksbefragung gültig ist, muss sich die Hälfte der circa 49 Millionen Wahlberechtigten daran beteiligen.
In dem von neun Regionen initiierten Referendum sollen die Abstimmenden entscheiden, ob Bohrgenehmigungen innerhalb von zwölf Kilometern vor Italiens Künste so lange gültig bleiben sollen, bis die Vorkommen erschöpft sind, oder ob das Ablaufdatum der Genehmigungen gelten soll. Bisher waren die Lizenzen 30 Jahre lang gültig und konnten mehrmals verlängert werden. Die italienische Regierung hatte im letzten Jahr aber ein Dekret verabschiedet, wonach frei gefördert werden kann bis die Erdöl- und Erdgasquellen leer sind.
Die Regierung und einflussreiche Ölfirmen meinen, Italien solle seine Reserven voll nutzen, um seine Energieabhängigkeit vom Ausland zu reduzieren. Umweltschützer erwidern, dass Ölbohrungen für massive Meeresverschmutzungen verantwortlich seien. Die Umweltaktivisten bemängeln, dass die Regierung Renzi bereits alle Fördergelder für erneuerbare Energien gekürzt habe. Sie rufen die Italiener zu einer massiven Beteiligung am Referendum auf, um den Staat zur Energiewende zu zwingen. Die Ära fossile Brennstoffe sei in Zeiten der zu Ende gehenden Ressourcen und des Klimawandels im Auslaufen.