Tausende Arbeiter bestreiken kuwaitische Erdölanlagen

Kuwait-Stadt (APA/AFP) - In Kuwait sind am Sonntag tausende Erdölarbeiter aus Protest gegen von der Regierung geplante Lohnkürzungen in eine...

Kuwait-Stadt (APA/AFP) - In Kuwait sind am Sonntag tausende Erdölarbeiter aus Protest gegen von der Regierung geplante Lohnkürzungen in einen unbefristeten Streik getreten. Ein Sprecher der Kuwait Oil Co. (KOC) erklärte auf Twitter, die Erdölförderung in Kuwait sei am ersten Streiktag auf 1,1 Million Barrel gesunken. Normalerweise liegt die durchschnittliche Fördermenge pro Tag bei drei Millionen Barrel.

Dem Sprecher zufolge lag die Erdgasproduktion am Sonntag bei nur 620 Millionen Kubikfuß gegenüber sonst üblichen 1,3 Milliarden Kubikfuß.

Für die Gewerkschaften der Beschäftigten des Ölsektors sagte deren Chef Saif al-Kachtani, die Arbeit werde so lange ausgesetzt, bis die Forderungen erfüllt seien. Das Staatsunternehmen Kuwait Petroleum Corp (KPC) erklärte, es könne den kuwaitischen Markt und seine Kunden im Ausland dank seiner Vorräte trotz Streiks wochenlang versorgen.

Die drei Erdölraffinerien der Kuwait National Petroleum Company (KNPC), die einzigen des Emirats, waren trotz des Arbeitskampfs weiter im Betrieb. KPNC-Chef Mohammed Gasi al-Mutairi sagte allerdings, vor dem Streik habe die Produktion bei 930.000 Barrel gelegen. Jetzt befinde sie sich bei 520.000 Barrel.

Die kuwaitischen Behörden hatten in den vergangene Monaten eine Reihe harter Sparmaßnahmen angekündigt. Sie reagierten damit auf die drastischen Einbrüche bei den Ölpreisen, die dem kleinen Golfstaat zu schaffen machen. Die Gewerkschaft läuft auch gegen Pläne der Regierung Sturm, Teile des Ölsektors zu privatisieren.