Europas Leitbörsen zur Eröffnung wenig bewegt erwartet
Frankfurt am Main (APA/dpa-AFX) - Am europäischen Aktienmarkt lassen die Anleger wohl erst einmal Vorsicht walten. Nach der jüngsten Rally s...
Frankfurt am Main (APA/dpa-AFX) - Am europäischen Aktienmarkt lassen die Anleger wohl erst einmal Vorsicht walten. Nach der jüngsten Rally signalisierte der FDax als Indikator für den DAX rund eine halbe Stunde vor dem Start am Montag ein Plus von 0,33 Prozent auf 10.407,50 Punkte. Für den Eurozonen-Leitindex Euro-Stoxx-50 zeichnete ein Minus von 2,26 Prozent auf 3.070,00 Punkte ab.
In den beiden Vorwochen war der DAX um fast 8 Prozent angesprungen. Für Bewegung könnte am Vormittag das Ifo-Geschäftsklima sorgen. Der viel beachtete Konjunkturindikator wird um 10 Uhr veröffentlicht.
Der Future auf den Londoner Leitindex FT-SE-100 deutete mit minus 0,86 Prozent und 6.256,00 Punkten ebenfalls einen etwas leichteren Start an.
Von den Überseebörsen fehlt es einstweilen an deutlichen Impulsen. An der Wall Street tritt der Dow Jones Industrial auf dem höchsten Niveau seit Sommer des Vorjahres auf der Stelle. Er bleibt damit in Lauerstellung auf ein neues Rekordhoch.
Auch an den asiatischen Börsen war einem Börsianer zufolge am Morgen Zurückhaltung das Gebot der Stunde. Ein Grund hierfür seien auch Gewinnmitnahmen am Ölmarkt nach der jüngsten Preisrally. Börsianer schauen mit Argusaugen auf die Entwicklung der Ölpreise, denn eine Schwäche schürt unter anderem Sorgen um die Staatshaushalte der Förderländer und die Finanzlage der Förderfirmen.
Derweil kommt die Berichtssaison weiter auf Touren. Bevor im Laufe der Woche einige DAX-Konzerne wie BASF oder die Deutsche Bank ihre Bücher öffnen, präsentierte bereits Covestro Geschäftszahlen. Die Bayer-Tochter hatte dank niedrigerer Rohstoffkosten und einer robusten Nachfrage ihre Profitabilität im ersten Quartal kräftig gesteigert. Ein Händler sagte, die Ergebnisse seien deutlich besser ausgefallen, als zuvor am Markt erwartet. Damit zogen die Aktien im vorbörslichen Handel beim Broker Lang & Schwarz (L&S) um mehr als 2 Prozent an.
Unter den DAX-Werten könnten die Anteilsscheine der Autokonzerne weiter an Wert verlieren. So fielen die Papiere von Daimler bei L&S um 0,70 Prozent und für die Vorzugsaktien von Volkswagen (VW) ging es um 0,64 Prozent nach unten. VW-Konzernchef Matthias Müller stimmte die Mitarbeiter in einem Brief auf anhaltend harte Zeiten ein.
Volkswagen musste jüngst angesichts der immensen Kosten für den Abgas-Skandal den größten Verlust seiner Konzerngeschichte verkraften. Zudem hatte eine von den US-Behörden angeordnete Überprüfung der Abgasmessungen bei Daimler den Aktionären des schwäbischen Autobauers zusammen mit durchwachsenen Quartalszahlen aufs Gemüt geschlagen.
Die Aktien von Ströer reagierten bei L&S nicht negativ auf einen Pressebericht, der sich auf ein Interview vom Freitag bezieht. Darin verteidigte der Chef des Hedgefonds Muddy Waters, Carson Block, seine kritische Haltung gegenüber dem Werbemittel-Spezialisten. Nach den Vorwürfen von Muddy Waters waren die Ströer-Papiere in der vergangenen Woche massiv eingebrochen. Das Unternehmen hatte die Vorwürfe deutlich zurückgewiesen und rechtliche Schritte angekündigt.
~ ISIN EU0009658145 ~ APA068 2016-04-25/08:40