Segeln: Verpasstes EM-Gold für Delle-Karth/Resch kein Thema mehr

Hyeres (APA) - Österreichs 49er-Hoffnungen Niko Delle-Karth und Nico Resch nehmen am Mittwoch mit dem Hyeres-Weltcup ihren nächsten Fixpunkt...

Hyeres (APA) - Österreichs 49er-Hoffnungen Niko Delle-Karth und Nico Resch nehmen am Mittwoch mit dem Hyeres-Weltcup ihren nächsten Fixpunkt auf dem Weg zu den Olympischen Spielen in Angriff. Auch wenn das Großereignis in Rio de Janeiro der Höhepunkt ihrer Segel-Saison ist, legen sie speziellen Wert auf intensive Wettkampfpraxis. Das resultierte heuer neben reichlich Erfahrung auch schon in zwei Silbermedaillen.

Und das, obwohl das A-Material des Tirolers und des 31-jährigen Kärntners an der Copacabana auf sie wartet und sie die WM im Februar vor Clearwater in Florida sowie die EM vor Barcelona auch unter Testcharakter bestritten haben. In Katalonien waren die beiden sogar auf ihr erstes Gold auf kontinentaler Ebene programmiert, mussten nach einer umstrittenen Jury-Entscheidung die Spanier Diego Botin/Iago Lopez aber noch zähneknirschend passieren lassen.

„Das war so wie ein Handspiel, obwohl gar keine Hand im Spiel war“, zog Delle-Karth vor der Abreise nach Frankreich im Gespräch mit der APA - Austria Presse Agentur einen Vergleich mit dem Fußball. Der Penalty hat aus einem „Nahkampf“ mit den Iberern resultiert. „Für das nächste Mal ist das für uns eine gute Erfahrung. Wir werden aber auch in Hinblick auf die Spiele weiter nach dem Match-Race suchen“, stellte der 32-Jährige klar.

Andererseits habe das OeSV-Duo das EM-Ergebnis auch schon wieder ausgeblendet. Denn grundsätzlich nehmen die beiden aus dem heurigen Abschneiden bei WM und EM viel Motivation mit. „Es ist auch für Olympia psychisch wichtig, wenn man sich als Podestplatzsegler etabliert. Podestplätze geben persönliche Genugtuung.“ Jedenfalls werden Botin/Lopez den Österreichern bei Olympia nicht in die Quere kommen, denn den spanischen Quotenplatz erhalten Federico und Arturo Alonso.

Die seien laut Delle-Karth für ihn und Resch ebenso zu schlagen wie fast alle anderen Boote. Nur gegen Peter Burling/Blair Tuke scheint - zumindest derzeit - kein Kraut gewachsen. Die Neuseeländer gewannen die WM mit 41 Punkten Vorsprung auf die Österreicher und lagen in der offenen EM-Wertung gar 60 Punkte vor ihren ersten Verfolgern, den Australiern Nathan Outerridge/Ian Jensen. Die seien im Kreis der rund zehn Medaillenanwärter, jedoch absolut in Reichweite.

Jeder aus diesem Kreis hat schon Medaillen gewonnen, Delle-Karth/Resch hätten das sogar auch schon bei Olympia geschafft. Letztlich sorgten sie in London 2012 mit Platz vier gemeinsam mit Schwimmer Dinko Jukic für das beste ÖOC-Ergebnis. Nach Hyeres geht es für drei Wochen zum Training nach Rio, ehe Anfang Juni der Weltcup in Weymouth auf dem Programm steht. Danach folgt ein weiterer Brasilien-Trip, ehe im Juli die offiziellen ÖOC-Termine mit Einkleidung und Angelobung anstehen.

Der OeSV hat insgesamt sieben Boote nach Hyeres geschickt. Im 49er sind es noch Benjamin Bildstein/David Hussl, bei den 470ern die Euroapmeisterinnen Lara Vadlau/Jolanta Ogar und Lukas Mähr/David Bargehr, im Nacra17 Thomas Zajac/Tanja Frank, im 49erFX Laura Schöffegger/Elsa Lovrek und im 2.4mR Sven Reiger. Die 470er Matthias Schmid/Florian Reichstädter mussten ebenso verletzungsbedingt absagen wie das 49erFX-Gespann Anna Luschan/Eva Maria Schimak.