Flüchtlinge- Tschechien nimmt erste Asylbewerber aus Griechenland auf

Prag (APA) - Tschechien nimmt die ersten sieben syrischen Flüchtlinge auf Basis der im vergangenen Jahr beschlossenen Verteilungsquote auf. ...

Prag (APA) - Tschechien nimmt die ersten sieben syrischen Flüchtlinge auf Basis der im vergangenen Jahr beschlossenen Verteilungsquote auf. Sie seien bereits von den Sicherheitsbehörden überprüft worden, allerdings hätten drei das Aufnahmecamp in Griechenland verlassen, um der Umsiedelung nach Tschechien zu entgehen, berichteten Medien am Mittwoch unter Berufung auf einen Bericht des Innenministeriums.

Tschechien lehnt eine verpflichtende Verteilungsquote grundsätzlich ab, muss aber laut EU-Beschluss bis Ende 2017 insgesamt 2.691 Flüchtlinge aufnehmen. Im vergangenen Sommer hatte sich die tschechische Regierung freiwillig bereit erklärt, 1.100 Migranten aus Griechenland und Italien zu übernehmen (Relocation) sowie 400 weitere aus den Kriegsregionen (Resettlement). Später kamen weitere 1.591 Flüchtlinge dazu, obwohl Tschechien und einige weitere Länder mit der Erhöhung der Quote nicht einverstanden waren und dagegen stimmten.

Tschechien begründet seine Ablehnung gegen ein permanentes EU-Umverteilungs-System damit, dass die Flüchtlinge eigentlich nicht nach Tschechien, sondern nach Deutschland wollen. Ein Umverteilungssystem sei „unsinnig“, weil Tschechien nicht imstande sei, die ausreisewilligen Flüchtlinge auf seinem Gebiet zu halten.

Die Prager Regierung fühlte sich darin bestätigt, nachdem kürzlich einige Dutzend irakischer Christen, die in Tschechien aufgrund einer humanitären Hilfsaktion aufgenommen wurden, aus Tschechien nach Deutschland geflohen sind bzw. fliehen wollten. Die Regierung hat deswegen das Hilfsprojekt gestoppt.

Das 10,5-Millionen-Einwohnerland verzeichnete im vergangenen Jahr gut 1.500 Asylanträge und gewährte 71 Menschen Schutz.