US-Börsen zur Eröffnung vor Fed-Entscheid tiefer erwartet

New York (APA/dpa-AFX) - Die Wall Street dürfte am Tag des Zinsentscheids der US-Notenbank Fed verhalten in den Handel starten. Experten rec...

New York (APA/dpa-AFX) - Die Wall Street dürfte am Tag des Zinsentscheids der US-Notenbank Fed verhalten in den Handel starten. Experten rechnen nicht mit einer Fortsetzung der Zinswende in den USA - die Anleger warten vor allem auf Hinweise für eine mögliche Zinserhöhung im Juni. Als Belastung sah ein Aktienstratege die enttäuschenden Quartalszahlen des iPhone-Herstellers Apple: Diese schürten Sorgen über die laufende Berichtssaison der amerikanischen Unternehmen.

Am Mittwoch - eine Dreiviertelstunde vor Handelsbeginn - taxierte der Broker IG den Dow Jones Industrial bei 17.964 Punkten und damit 0,14 Prozent unter dem Schlussstand vom Vortag. Am Dienstag hatte es der New Yorker Leitindex auf den letzten Metern noch knapp ins Plus geschafft, war aber unter der viel beachteten Marke von 18.000 Punkten geblieben.

Deutlichere Abschläge drohen zur Wochenmitte an der Technologiebörse Nasdaq. Denn nicht nur Schwergewicht Apple, sondern auch der Kurznachrichtendienst Twitter sorgte mit seinen Geschäftsergebnissen für eine herbe Enttäuschung.

Im abgelaufenen Quartal musste Apple erstmals im Jahresvergleich sinkende iPhone-Verkäufe verkraften und erlitt den ersten Umsatzrückgang seit 2003. Noch deutlicher ging es beim Gewinn bergab. Analysten hatten zwar mit einer rückläufigen Entwicklung gerechnet, das Ausmaß aber unterschätzt. Auch die Prognose für das laufende Quartal blieb hinter ihren Erwartungen zurück. Vorbörslich büßten die Aktien daher über 8 Prozent ein.

Sogar um knapp 15 Prozent brachen die Twitter-Titel ein. Das Unternehmen konnte zwar den Nutzerschwund im vergangenen Quartal vorerst stoppen. Das überzeugte die Anleger aber ebenso wenig wie der um über ein Drittel gestiegene Umsatz, der geschrumpfte Verlust und die Ziele für das laufende Quartal.

Beim Flugzeughersteller Boeing trübten Absatzprobleme beim Jumbo-Jet und das neue Tankflugzeug für die USA den Jahresauftakt. Entsprechend ging der Gewinn stärker als erwartet zurück. Die Bestätigung der verhaltenen Jahresziele, mit denen der Airbus-Konkurrent die Anleger im Januar geschockt hatte, gab ebenfalls keine positiven Impulse. Vor dem Handelsstart notierten die Aktien über ein halbes Prozent im Minus.

Auf wenig Freude stießen auch die Resultate von AT&T. Obwohl der Telekomkonzern stärker als erwartet zugelegt hatte, gaben die Anteilsscheine um knapp 1 Prozent nach.

Die Online-Handelsplattform Ebay überraschte zum Jahresauftakt ebenfalls positiv, was in diesem Fall aber für vorbörsliche Kursgewinne von mehr als 2 Prozent sorgte. Der Umsatz stieg stärker als erwartet. Der Gewinnrückgang ging lediglich auf den Abgang der Bezahltochter Paypal zurück.

Der US-Mischkonzern United Technologies erfreute seine Aktionäre trotz eines Gewinnrückgangs und stagnierender Umsätze, da Analysten mit einem schwächeren Zahlenwerk gerechnet hatten. Die Aktien stiegen um über 1 Prozent. Auch der Lebensmittelhersteller Mondelez konnte mit seinem um Sondereffekte bereinigten Gewinn die Erwartungen übertreffen, was die Titel mit einem Plus von mehr als 4 Prozent honorierten.

~ ISIN US2605661048 US6311011026 US78378X1072 ~ APA395 2016-04-27/14:52