Siegfried Wolf sieht sich als Opfer der ukrainischen Behörden

Kiew/Wien (APA) - Der frühere ÖIAG-Chef Siegfried Wolf hat Ärger mit einer Investition in der Ukraine. Wolf gehören 30 Prozent des Traktoren...

Kiew/Wien (APA) - Der frühere ÖIAG-Chef Siegfried Wolf hat Ärger mit einer Investition in der Ukraine. Wolf gehören 30 Prozent des Traktoren-Bauers Kharkiv Tractor Plant (XTZ), der laut Wolf zum Opfer einer gezielten Kampagne der ukrainischen Behörden geworden ist. Es drohe die Zahlungsunfähigkeit und die Vernichtung tausender Arbeitsplätze, beklagt Wolf am Mittwoch in einer Aussendung.

Das Unternehmen beschäftige 2.900 Mitarbeiter und sichere 90.000 Jobs in 300 Zulieferfirmen und Partnerbetrieben, heißt es in der Aussendung.

Die Vorwürfe - Bruch der Außenhandelsbestimmungen durch die illegale Ausfuhr von Traktoren nach Russland, der unerlaubte Transfer von Ausrüstungen und Plänen, die verbotene Verpfändung von Firmeneigentum zur Besicherung einer Finanzierung, das Nichtbezahlen von Steuern und damit die Schädigung der staatlichen Interessen der Ukraine - seien allesamt aus der Luft gegriffen.

Auf der Basis „dieser völlig haltlosen Vorwürfe“ seien die Bankkonten des Unternehmens gerichtlich gesperrt, die Vermögenswerte eingefroren und alle Einsprüche abgewiesen worden. Der ukrainische Geheimdienst habe vier Hausdurchsuchungen durchgeführt.

„Die Motive, warum jetzt das Management diskreditiert, die wirtschaftliche Grundlage der Mitarbeiter und ihrer Familien in Frage gestellt und der Investitionsstandort Ukraine unattraktiv für internationale Investoren gemacht werden soll, sind mir unklar“, so Wolf. Er ist Aufsichtsratschef des Konzerns Russkije Maschiny (Russian Machines) von Oleg Deripaska. „Anti-russische Affekte sind jedenfalls auch im derzeit schwierigen politischen Klima ein schlechter Ratgeber,“ sagt Wolf.

Es seien im Zuge der bisherigen Ermittlungen keine Beweise für kriminelle Verstöße vorgelegt worden. Kharkiv Tractor Plant respektiere die Exportbestimmungen sowie andere Regulierungen und Wirtschaftsgesetze und komme auch allen Steuerverpflichtungen nach. Allein 2015 habe man 100 Mio. Hrywnia (3,5 Mio. Euro) an Steuern bezahlt. Man werde alles tun, um mit den Behörden zusammenzuarbeiten.