Bank Austria: Industrie-Aufschwung verliert etwas Tempo, mehr Jobs

Wien (APA) - Österreichs Industrie ist weiter auf Wachstumskurs, das Tempo hat sich laut Bank Austria im April aber leicht verlangsamt. Grun...

Wien (APA) - Österreichs Industrie ist weiter auf Wachstumskurs, das Tempo hat sich laut Bank Austria im April aber leicht verlangsamt. Grund dafür sei die rückläufige Exportnachfrage, Inlandsaufträge stützten weiter die Industriekonjunktur, so die Bank-Austria-Volkswirte. Eine Wachstumsbeschleunigung gegenüber 2015 sei nicht in Sicht. Es gibt aber heuer mehr Jobs, nach Rückgängen in letzten zwei Jahren.

Der „Bank Austria EinkaufsmanagerIndex“ (EMI) ist im April auf 52,0 Punkte gesunken, nach 52,8 Punkten im April. Seit einem Jahr liegt er aber über der Wachstumsschwelle von 50 Punkten. „Das verdeutlicht, dass der Aufschwung in der heimischen Industrie weiter anhält, allerdings hat sich das Tempo nun etwas verringert“, so Bank-Austria-Chefökonom Stefan Bruckbauer am Donnerstag in einer Pressemitteilung. Die Produktionsleistung sei im April dank steigender Inlandsaufträge weiter ausgeweitet worden. „Während sich der anhaltend steigende Output erstmals seit einigen Monaten auch in einer Erhöhung der Beschäftigung niederschlägt, zeigt sich die Skepsis hinsichtlich der Nachhaltigkeit der Erholung in einem sehr vorsichtigen Lagermanagement.“

Im April habe sich die Produktionsausweitung verlangsamt. „Dafür verantwortlich ist der beschleunigte Rückgang der Exportnachfrage, der durch das gute Neugeschäft im Inland nicht ganz kompensiert werden konnte“, so Bank-Austria-Ökonom Walter Pudschedl. Durch das geringere Neugeschäfts-Wachstum seien hätten die Auftragspolster kaum mehr zugenommen.

Die Beschäftigung steigt. 2015 seien in der Industrie fast 3.000 Jobs verloren gegangen, in den ersten Monaten 2016 habe es im Durchschnitt zumindest einen leichten Beschäftigungsanstieg gegeben. „Angesichts der Auftragslage sind die Aussichten gut, dass der positive Trend anhält und 2016 nach zwei Jahren mit Rückgängen insgesamt auch wieder neue Jobs in der Industrie entstehen“, meint Pudschedl.

Der stark exportorientierten österreichischen Industrie werde es ohne eine Auffrischung des derzeit trägen Welthandels aber an Impulsen für eine Belebung des Aufschwungs fehlen, so Bruckbauer. „Die Industrie wird 2016 voraussichtlich das Wachstumstempo des Vorjahres von 2 Prozent real halten können, eine signifikante Beschleunigung im Vergleich zu 2015 erwarten wir aber nicht mehr.“ Das Erreichen des langfristigen Durchschnittswachstums in der Industrie von rund 3 Prozent real dürfte sich eher auf 2017 verschieben.

~ WEB http://www.bankaustria.at ~ APA243 2016-04-28/11:58