Noch keine Lösung im Streit um griechische Finanzen

Athen (APA/dpa) - Im griechischen Schuldendrama ist die Verunsicherung wegen andauernden Meinungsverschiedenheiten zwischen Athen und seinen...

Athen (APA/dpa) - Im griechischen Schuldendrama ist die Verunsicherung wegen andauernden Meinungsverschiedenheiten zwischen Athen und seinen Gläubigern weiterhin groß. Mit Spannung wurden in Athen die Ergebnisse eines Telefonats zwischen dem griechischen Regierungschef Alexis Tsipras mit EU-Ratspräsident Donald Tusk erwartet. Dieses sollte bis zum frühen Nachmittag stattfinden, hieß es aus Regierungskreisen.

Tsipras hatte bereits am Vortag mit Tusk gesprochen. Dabei forderte er einen Sondergipfel der Euro-Staaten, falls in den kommenden Tagen die Eurogruppe zum griechischen Finanzthema nicht tagen sollte. Tusk lehnte dies ab. Kreise des Finanzministeriums in Athen hofften auf eine Eurogruppe-Sitzung frühestens kommende Woche. Wegen des griechischen Osterfestes am Wochenende unterbrachen am Donnerstag die Vertreter der Gläubiger ihre Gespräche in Athen, wie das Staatsradio (ERT) berichtete.

Eurogruppenchef Jeroen Dijsselbloem hatte mitgeteilt, es werde kein Sondertreffen der Euro-Finanzminister an diesem Donnerstag geben. Es gebe zwar Fortschritte, aber nicht bei allen strittigen Themen.

Im Mittelpunkt des Streits steht nach Athener Darstellung die Haltung des Internationalen Währungsfonds (IWF); dieser beharre auf mehr Sparmaßnahmen, als sie Athen im vergangenen Sommer mit den Gläubigern vereinbart hatte.

Griechenland wird seit mehr als sechs Jahren mit internationalen Milliardenhilfen vor der Pleite bewahrt. Zuletzt war im Sommer 2015 ein drittes Hilfspaket im Volumen von bis zu 86 Mrd. Euro beschlossen worden. Ohne eine Einigung auf weitere Sparmaßnahmen kann Athen aber auf keine weiteren Hilfen aus diesem Paket hoffen. Spätestens Ende Juni werden die Kassen in Athen völlig leer sein.